Über die Qualität der HKX-Züge gab es auch viel Kritik. Zu alt, zu anfällig…
Im November vergangenen Jahres gab es ein paar Schwierigkeiten mit den Fahrzeugen. Wir haben aber anschließend die Qualität deutlich erhöht und fahren seitdem absolut stabil.
Das heißt?
Wir haben im ersten Betriebsjahr insgesamt 1450 Fahrten absolviert und es gab neun Zugausfälle, etwa weil die Lok nicht funktionierte. Damit liegt die Ausfallquote bei unter einem Prozent. Die meisten Ausfälle hatten wir zudem in der kritischen Zeit im November 2012. Alles in allem ist das eine hervorragende Bilanz.
Ursprünglich wollten Sie mit eigenen Zügen fahren. Der polnische Dienstleister hat es aber nicht geschafft, die Züge zu reparieren. Ist der Plan vom Tisch?
Nein. Unsere Züge befinden sich derzeit bei Euromaint Rail, ein Wartungsunternehmen in Delitzsch unweit von Leipzig. Die Züge müssen dann noch zugelassen werden. Die Züge kommen, wenn sie kommen.
Planen Sie, dann neue Strecken aufzunehmen?
Derzeit gibt es noch keine Pläne, neue Strecken aufzumachen. Wir müssten dafür neue Trassen anmelden, Geld akquirieren und Fahrzeuge beschaffen. Das ist ein zäher Prozess.
Im Hintergrund stärkt Ihnen das US-amerikanische Unternehmen RDC den Rücken, das bis zum Betriebsstart bereits 16 Millionen Euro in den HKX investiert hatte. Hält RDC weiterhin die Treue?
Ja. RDC ist am deutschen Markt ausgesprochen interessiert. Sie erwarten von uns jetzt aber auch Profitabilität. Daran arbeiten wir.
Was ändert sich konkret?
Unser Ziel ist es, die hohen Fixkosten auf noch mehr Fahrgäste zu verteilen. Dazu sprechen wir die Zielgruppen mit verschiedenen Angeboten an. Berufspendler erhalten zum Beispiel zehn Prozent Rabatt, wenn sie abends wieder zurück fahren. Preissensible Schüler und Studenten zahlen nur 18 Euro für die Fahrt von Hamburg nach Köln, selbst wenn sie kurzfristig zusteigen. Den Sitzplatz können wir ihnen dann zwar nicht garantieren. Das Angebot wird dennoch sehr gut angenommen. Im Kern bleiben wir bei unserem Preismodell: Wer früh bucht, zahlt weniger.
Hat sich das angespannte Verhältnis zur Deutschen Bahn verbessert?
Das Verhältnis ist gut. Aber wir bedauern sehr, dass das Eisenbahnregulierungsgesetz gescheitert ist. Das wäre ein erster Schritt zu mehr Transparenz. Wir wissen ja nicht, ob die Trassenpreise wirklich angemessen sind. Das ist ein willkürlicher Preis. Zudem bedauern wir, dass die EU-Kommission es noch nicht geschafft hat, dass die Finanzströme zwischen Schienennetz und Transportgesellschaften der Deutschen Bahn stärker reguliert werden müssen. Chancengleichheit gibt es heute noch nicht.