




Kurz nach der von Fernandez im Januar erzwungenen und im Februar verkündeten Trennung von Bernd Romanski, Vorstandssprecher der wichtigen Bau- und Dienstleistungssparte Hochtief Solutions, mussten vor wenigen Tagen drei Aufsichtsräte von Hochtief Solutions ihre Mandate niederlegen. Wie die WirtschaftsWoche berichtet, handelt es sich um Andreas Nauen – im Hauptberuf Chef des Hamburger Windanlagenbauers Repower –, die finnische Managerin Essimari Kairisto und Ex-Allianz-Vorstand Reiner Hagemann. Hochtief bestätigte der WirtschaftsWoche, dass diese im Februar aus dem Hochtief-Solutions-Aufsichtsrat ausgeschieden sind. Das Unternehmen nannte dafür keine Begründung, erklärte aber, die Mandate würden nun von Hochtief-Abteilungsleitern wahrgenommen.
In Managementkreisen von Hochtief heißt es, Fernandez wolle mit der überraschenden Personalie weitere interne Kritiker ausschalten, berichtet die WirtschaftsWoche. Die drei Aufsichtsräte hätten die plötzliche Abberufung von Vorstandssprecher Romanski womöglich nicht akzeptiert. Sie hätten sich auch dem derzeit diskutierten umstrittenen Verkauf der Dienstleistungssparte von Hochtief und der Projektentwicklung mit insgesamt 6000 der insgesamt 15.000 Solutions-Mitarbeiter entgegenstellen können. Branchenkenner schätzen, dass Hochtief für den Servicebereich – mit rund 700 Millionen Euro Umsatz die Nummer sechs im von Bilfinger Berger Facility Services angeführten deutschen Branchenranking – 120 bis 140 Millionen Euro erlösen kann.
Am 28. Februar will der von der spanischen Muttergesellschaft ACS zu Hochtief gekommene Fernandez eine neue Strategie für den Essener Konzern vorlegen. Befürchtet wird mittelfristig eine Zerschlagung von Hochtief zugunsten der hoch verschuldeten ACS-Gruppe.