Hotel Budersand Sylt vollzieht den Imagewandel

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Vier Qauder fügen sich zu einem Komplex, verbunden durch Flure mit viel Glas

Nach dem Entschluss, die verbaute Fläche der Natur in großen Teilen zurückzugeben, kamen zwei weitere Aspekte hinzu: Eberts Wunsch, einmal ein kleines Hotel zu besitzen. Und die unternehmerische Einsicht, dass sich ein Golfplatz allein wirtschaftlich nicht rechnet. Sie investierte 50 Millionen Euro und aus dem Traum von einem kleinen Hotel, das sie selbst bewirtschaftet, ist nun ein für Sylter Verhältnisse recht großes Ferienhotel geworden, das sie gemeinsam mit Sohn Simon führt. Inzwischen arbeitet Ebert oft in ihrem Büro im Gebäude des Golfplatzes, in dem auch das Restaurant Strönholt Platz hat – mit Blick auf die Greens, das Wasser und das Hotel Budersand mit seiner Holz-Hülle – die Spaziergänger oft für eine Art Baugerüst hielten, das wieder verschwinden würde.

Konstruktion unter Syltern und Stammgästen umstritten

Die unter Syltern und Stammgästen der Insel umstrittene Konstruktion besteht aus Zedernholz – Traditionalisten bevorzugen Lärche. Zeder verwittert rasch in ein Silbergrau, das mit der Umgebung verschmelzen soll. Investorin Ebert sieht die Entscheidung für eine zeitgenössische Gestaltung nüchtern: „In der Größenordnung, in der wir bauen mussten, um das Hotel wirtschaftlich zu betreiben, funktioniert Reetdacharchitektur technisch einfach nicht.“

Entworfen hat den für Sylt vergleichsweise radikalen Bau der Berliner Architekt Patrik Dierks. Reetdächer inmitten prall blühender Gärten wie in den Inseldörfern Keitum oder Kampen prägen seit Jahrzehnten das romantische Image. Das Budersand liegt südlich von Rantum am unteren Ende Sylts in Hörnum, das laut Dierks einen „Dornröschenschlaf“ hielt. Über lange Zeit war es vor allem für seine Robbe im Hafenbecken und den langen Spaziergang rund um die Südspitze bekannt. „Da musste auch ich als Kind einmal im Urlaub rum und später meine Kinder auch. Das gehört einfach dazu“, sagt Ebert.

Hotelzimmer und Suiten im Hotel Budersand kosten zwischen 250 und 1200 Euro

Nun sind es das Hotel Budersand, dessen Preise für Doppelzimmer und Suiten zwischen 250 und 1200 Euro liegen, und der Golfplatz, die die alten Syltbesucher in den Süden locken sollen. Vier Quader fügen sich zu einem Komplex, verbunden durch Flure mit viel Glas. An sonnigen Tagen durchflutet das Licht die Gänge von verschiedenen Seiten. Immer wieder bieten die Wege Perspektiven auf das Hafenbecken, den Parkplatz vorm Haus und die Halle des Segelclubs. Aber auch auf die blendend weiße Hotelfassade. Oder einfach nur auf die Meeresoberfläche, die – wie ein bewegliches Gemälde – Bilder in das Gebäudeinnere zaubert.

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