Immobilienkonzern Vonovia will Adler Group ganz oder gar nicht

Der Firmenname des Immobilienkonzerns Vonovia steht auf einem Schild. Quelle: dpa

Nach der Übernahme der Deutschen Wohnen hat Vonovia-Chef Rolf Buch schon den nächsten Übernahmekandidaten im Blick: die Adler Group. Doch eine finale Entscheidung dazu sei noch nicht gefallen.

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Vonovia-Chef Rolf Buch hat nach der Übernahme von Deutsche Wohnen den kleineren Konkurrenten Adler Group im Blick. Der größte deutsche Wohnungskonzern hat sich eine Option auf 13,3 Prozent der Adler-Anteile gesichert und will im nächsten Jahr über sein Vorgehen entscheiden. „Wir werden nicht nur ein paar Adler-Aktien kaufen“, sagte Buch am Donnerstag in einer Analystenkonferenz. „Wenn wir die Option ziehen, werden wir versuchen, Adler unter Kontrolle zu bringen.“ Die Frage stelle sich aber erst 2022, wenn Vonovia die Deutsche Wohnen integriert habe.

Vonovia hat dem Adler-Großaktionär Aggregate Holdings rund 250 Millionen Euro geliehen. Buch legte erstmals das Volumen des Lombardkredits offen, mit dem Vonovia im Oktober für Aufsehen gesorgt hatte. Das Darlehen sei mit dem kompletten Anteil von Aggregate an Adler von 26,6 Prozent besichert. Das Aktienpaket hat an der Börse derzeit einen Wert von knapp 375 Millionen Euro. Im Zuge der Kreditvergabe hatte Aggregate Vonovia eine Kaufoption für die Hälfte seines Anteilspakets eingeräumt. Die Holding des österreichischen Investors Günther Walcher hatte mit dem Vonovia-Kredit ein Bankdarlehen (Margin Loan) abgelöst, das ebenfalls mit den Adler-Aktien besichert war.

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Die Adler Group steht doppelt unter Druck: Zum einen fordern Investoren eine Entschuldung. Zum anderen erhebt der britische Leerverkäufer Fraser Perring Vorwürfe gegen das Unternehmen, die dessen Aktienkurs gedrückt hatten. Der Immobilien-Investor hatte bereits Verkäufe von Immobilien-Paketen unter anderem an den Wohnungskonzern LEG angekündigt.

Mehr zum Thema: Seit Jahren fällt das Immobilienunternehmen Adler Real Estate durch zweifelhafte Geschäfte auf. Viele Investoren kauften die Aktie trotzdem. Wegen einer veröffentlichten, kritischen Studie könnte die Adler Group aber ernsthaft unter Druck geraten.

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