Infografik Kein Oktoberfest: Auch 2021 ist das Volksfest ein Minusgeschäft

Quelle: Konstantin Megas für WirtschaftsWoche

Auch 2021 wird es kein Oktoberfest geben. Nicht nur traurig für die Fans der Wiesn, sondern vor allem auch für die Unternehmen, die daran verdienen sollten. Durch die Absage von Volksfesten wegen der Coronapandemie entgehen nicht nur Unternehmen, sondern auch dem Staat Milliarden. Der Wirtschaftsfaktor Volksfest in Zahlen und Grafiken.

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Eine sichere Durchführung von Volksfesten mit Hygienemaßnahmen wie Masken sei in der Coronapandemie einfach nicht realistisch, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) als er am Montag gemeinsam mit Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) das zweite Jahr in Folge das Münchner Oktoberfest absagte.

Dass die Entscheidung zur Absage schon so früh im Jahr falle, begründete Söder mit dem , noch größerer wirtschaftlicher Schaden, der drohe, wenn man die Absage weiter hinauszögere. Die Wiesn wiederum sei „eine der größten, vielleicht die größte Visitenkarte“, die Bayern in der Welt habe – und die könne beschädigt werden.

Schausteller und Wirte äußerten sich enttäuscht. Für viele ist es kaum fassbar, dass das Volksfest zwei Mal in Folge abgesagt wird. Im vergangenen Jahr war es erstmals seit gut 70 Jahren ausgefallen – und alle hatten fest auf 2021 gesetzt. Nur in den Weltkriegen gab es länger keine Wiesn. Im Ersten Weltkrieg feierte München von 1914 bis 1918 nicht. Während des Zweiten Weltkriegs fiel die Wiesn ebenfalls aus, um dann von 1946 bis 1948 nur als kleines „Herbstfest“ gefeiert zu werden.

Normalerweise zieht das Oktoberfest in München über sechs Millionen Besucher aus aller Welt an. Sie haben in den vergangenen Jahren binnen 14 Tagen etwa eine Milliarde Euro auf der Theresienwiese, in der Stadt München und im Münchner Umland gelassen. Diese Einnahmen fallen nach 2020 nun also auch 2021 weg.

Vor allem Schausteller, Hoteliers und Gastronomen leiden unter der Absage von Volksfesten. „Uns trifft das ins Mark“, sagte der Vorsitzende des Münchner Schaustellerverbandes, Peter Bausch. „Uns fehlt wieder ein ganzes Jahr.“ Schließlich werde nicht nur das Oktoberfest abgesagt - „sondern wieder eine ganze Saison“. Dabei hätten Aussagen der Politik Hoffnung aufkeimen lassen: „Wenn es im Herbst Normalität geben soll, dann gehört zur Normalität auch ein Volksfest“, sagte Bausch.

Am Wirtschaftsfaktor Volksfest hängen in Deutschland weit über 50.000 Arbeitsplätze. Bund und Kommunen entgehen Steuern und Abgaben in Milliardenhöhe, wie unsere Grafiken zeigen:



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