Kaum ein anderes Gewerbe in Deutschland wurde von Covid-19 so hart getroffen wie die Prostitution. Es geht um die Existenz von schätzungsweise 400.000 Sexarbeiterinnen in Deutschland, die zusammen mehr als sieben Milliarden Euro zur Bruttowertschöpfung¹ Deutschlands beitragen. Für sie herrscht seit sechs Monaten in den meisten deutschen Bundesländern ein striktes Berufsverbot. Sie blieben ausgeschlossen von den beschlossenen Coronalockerungen. Das Babylon, Hamburgs größtes Bordell, musste bereits Anfang August dichtmachen.
Anfang September hat es auch Europas größtes Bordell erwischt. Das berühmte Pascha in Köln hat Insolvenz angemeldet. Doch jetzt kündigt sich eine Wende an. Das Oberverwaltungsgericht NRW hat am 08. September das Verbot sexueller Dienstleistungen mit einem Eilbeschluss vorläufig außer Vollzug gesetzt. Das vollständige Verbot in der Coronaschutzverordnung des Landes sei vermutlich nicht verhältnismäßig, so die Richter.