Insiderbericht Reha-Kette Median Kliniken steht offenbar vor Verkauf

Das Berliner Unternehmen gehört bislang zur niederländischen Beteiligungsgesellschaft Waterland und beschäftigt rund 15.000 Mitarbeiter.

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Die Median Kliniken gehören bislang zum niederländischen Investor Waterland. Quelle: dpa

Frankfurt Die niederländische Beteiligungsgesellschaft Waterland will sich Insidern zufolge von der Klinikkette Median Kliniken trennen. Deutschlands größter privater Anbieter von Reha-Kliniken könnte bei einem Verkauf mit mehr als eine Milliarde Euro bewertet werden, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von mit der Sache vertrauten Personen. Die Investmentbank Morgan Stanley werde im Herbst Informationspakete an mögliche Bieter verteilen, erste Treffen mit ausgewählten Interessenten hätten bereits stattgefunden. Waterland wollte sich dazu nicht äußern.

Zu den in Berlin ansässigen Median Kliniken gehören insgesamt 120 Rehabilitationskliniken, Akutkrankenhäuser, Therapiezentren, Ambulanzen und Wiedereingliederungseinrichtungen. Das Unternehmen beschäftigt rund 15.000 Mitarbeiter und wird in diesem Jahr voraussichtlich einen bereinigten Betriebsgewinn (Ebitda) von 100 bis 120 Millionen Euro erzielen. Bei einem Deal könnten Median-Kliniken den Insidern zufolge mit dem zehn- bis zwölffachen des Ebitda bewertet werden.

Waterland hatte Median 2014 vom US-Finanzinvestor Advent für rund eine Milliarde Euro übernommen. Im gleichen Jahr verkaufte Waterland das Immobilienvermögen von Median für 705 Millionen Euro an die amerikanische Medical Properties Trust und erklärte sich damit einverstanden, die Kliniken zurück zu mieten. Waterland hat Median mit den RHM Kliniken und Pflegeheimen, die sich bereits im Besitz der Niederländer befanden, verschmolzen und durch mehrere Zukäufe, darunter die Düsseldorfer AHG Allgemeine Hospitalgesellschaft, ausgebaut.

Nur wenige Unternehmen im fragmentierten europäischen Klinikmarkt hätten die ausreichende Finanzkraft für eine Übernahme von Median, darunter der Gesundheitskonzern Fresenius, sagte einer die Insider. Auch einige Beteiligungsgesellschaften dürften Interesse haben. Fresenius wollte sich dazu nicht äußern.

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