Auch in der Spitzengruppe tat sich 2013 allerhand. Westhelle & Partner, Henningsmeier und Kübler gelang mit jeweils mehr als 20 zusätzlichen Verfahren der Einstieg in den quantitativen Führungszirkel der Zunft. Bei den Zahlen von hww wienberg wilhelm gab es wenig Bewegung, kanzleiintern aber umso mehr Gesprächsstoff für die Kaffeepausen – beispielsweise zum Thema Beraterhaftung in Sachen Q-Cells.
Gemeinsam mit Christian Graf Brockdorf von BBL Bernsau Brockdorf gestaltet hww-Frontmann Rüdiger Wienberg derzeit das Finale des Online-Händlers getgoods.de.
Als erstaunlich robust erwies sich Brinkmann & Partner. Zum Jahresstart 2013 waren Kanzleivorsteher Berthold Brinkmann 20 Berufsträger abhanden gekommen, die ihr Glück fortan bei Görg suchten. Dafür nimmt sich der Rückgang um 24 Verfahren bei Brinkmann moderat, der görg‘sche Zuwachs von drei Verfahren regelrecht bescheiden aus. In der vorinsolvenzlichen Beratung bleibt Görg jedoch weiter das Maß aller Dinge. Ob Solarworld, Praktiker oder IVG – bei den großen Sanierungsbrocken des Jahres waren die Kölner gut im Geschäft. Auch an der Rangfolge hat sich nichts geändert: Brinkmann auf Platz 3, Görg auf Platz 5. Die Plätze getauscht haben unterdessen White & Case (4) und Pluta (2). Erstere haben angesichts eines energie- und honorarspendenden Großverfahrens wie der Flexstrom-Pleite jedoch kaum Grund zur Klage. Und auch Michael Pluta zeigte sich jüngst über die Stetigkeit des Geschäfts erfreut, das bei Pluta „kontinuierlich rund 25 bis 30 Millionen Euro pro Jahr“ einspiele.
Eine Sanierungssparte unter Leitung von Pluta-Filius Maximilian soll demnächst für weiteres Wachstum sorgen.
Eine Klasse für sich ist und bleibt Schultze & Braun, unter Juristen liebevoll Schubra genannt. Der Truppe um Altmeister Eberhard Braun und den geschäftsführenden Partner Achim Frank gelang es 2013 nicht nur die verfahrenstechnische Führungsposition in Deutschland zu halten, sondern sie noch auszubauen. Die Betreuungsquote stieg um 51 auf 293 Insolvenzen. Erheblichen Anteil an dem Auftrieb hat der Zusammenschluss mit dem vormaligen Familienbetrieb Viniol, der zum nunmehr 36 Filialen zählenden Schubra-Netz seine Standorte in Stuttgart, Heilbronn und Ravensburg beisteuerte. Der Marktführer war 2013 nicht nur omnipräsent, sondern auch interdisziplinär unterwegs: Mal wurde verwaltet wie bei Windreich, mal beraten wie bei den IVG-Gläubigern und wann immer es galt einen Lieferantenpool zu bilden, war Rainer Riggert zur Stelle.
Plätze 10 bis 1 im Überblick
Kanzlei | Zahl der Verfahren |
Westhelle & Partner | 85 |
BBL Bernsau Brockdorff | 95 |
HENNINGSMEIER Rechtsanwälte | 97 |
KÜBLER | 107 |
hww wienberg wilhelm Insolvenzverwalter Partnerschaft | 114 |
Görg Insolvenzverwalter GbR | 135 |
White & Case Insolvenz GbR | 172 |
Brinkmann & Partner | 180 |
PLUTA Rechtsanwalts GmbH | 188 |
Schultze & Braun Rechtsanwaltsgesellschaft für Insolvenzverwaltung | 293 |
Was Schultze & Braun für das Kanzleiranking ist, ist Christoph Schulte-Kaubrügger in der Einzelwertung: Der unangefochtene Marktführer.
Kein zweiter Verwalter kam auf eine ähnliche Schlagzahl. 2013 sprintete Schulte-Kaubrügger durch 64 Verfahren, darunter das Großkaliber Flexstrom. Auf den Plätzen folgten Dirk Hammes, Sebastian Henneke, Horst Piepenburg, Hubert Ampferl und Frank Kebekus. „Die hohen Verfahrenszahlen einzelner Verwalter sind schon bemerkenswert“, sagt Experte Décieux. „Es zeigt sich allerdings, dass Konzern- und Folgeinsolvenzen im Jahresvergleich einen großen Einfluss auf die Platzierung haben.“