International Airlines-Chef "Wir werden verarscht"

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Politik und Luftfahrt

Das sind die beliebtesten Airlines der Deutschen
Das Internet-Reiseportal Tripadvisor hat von Anfang bis Mitte Februar 996 deutsche Besucher seiner Webseite befragt, welche Fluggesellschaft bei ihnen am beliebtesten ist.Platz 12 - EtihadDie arabische Airline Etihad mit Sitz in Abu Dhabi gehört zu den Top Zwölf der beliebtesten Airlines der Deutschen. „Etihad“ ist das arabische Wort für „Allianz“ oder „Union“. Auf dem Ruder des Flugzeugs ist das Wappen der Vereinigten Arabischen Emirate abgebildet. Ebenfalls auf dem zwölften Rang: Germanwings. Quelle: AP
Platz 9 - British AirwaysBritish Airways ist die größte britische Fluggesellschaft. Die Airline landet bei der Umfrage von Tripadvisor auf Platz neun. Gleich beliebt sind Tui Fly und Cathay Pacific. Quelle: REUTERS
Platz 8 – Austrian AirlinesDie Deutschen fliegen auf die Österreicher, oder besser mit ihnen. In der Rangliste der Tripadvisor-Lieblingsairlines landet die Tochter der Lufthansa auf Rang acht. Quelle: dapd
Platz 7 - KLMDie Royal Dutch Airlines KLM ist die größte niederländische Fluggesellschaft und gleichzeitig die älteste noch existierende Fluglinie der Welt. Die Linie wurde bereits 1919 gegründet und hat über 33.000 Angestellte. Deutsche reisen gerne mit KLM – Platz sieben für die Niederländer nach Rang neun im Vorjahr. Quelle: AP
Platz 6 - Thai AirwaysThai Airways International landet in der Umfrage auf dem sechsten Platz. In Deutschland fliegt die Gesellschaft aus Thailand Frankfurt und München an. Die Airline gehört zur Star Alliance. Quelle: dpa
Platz 5 - Air BerlinDie zweitgrößte deutsche Airline hat es wieder in die Top Fünf geschafft. Air Berlin ist aber von Rang vier auf fünf abgerutscht. Sie ist die Lieblings-Fluggesellschaft von gut fünf Prozent der Umfrageteilnehmer. Quelle: dpa
Platz 4 - Swiss AirDie Schweizer Airline Swiss Air legt großen Wert auf eine umfassende Flugbetreuung. Neben Ohrstöpseln, Decken, Pyjamas, Socken, Zahnbürsten und Augenbinden hat die Airline auch Rasierzeug und Nagelfeilen an Bord. Die Umfrageteilnehmer wählten die Schweizer auf Platz vier. Quelle: AP

Sind Sie bei British Airways da nicht im Nachteil, weil sie relativ spät in die Konsolidierung eingestiegen sind?

Nein. Bei IAG sind wir sicher Nachzügler in der Konsolidierung. Aber dadurch konnten wir auch viele Fehler der anderen vermieden und sind schneller vorangekommen als die anderen.

Wie passt es zur Konsolidierung, dass Sie nationale Marken wie British Airways und Iberia beibehalten?

Gut. Wir behalten die Marken vorläufig bei, weil die einen Wert haben, Einzige Ausnahme war BMI, weil in Großbritannien BA einfach stärker ist. Vueling hingegen wird getrennt bleiben, weil es ein anderes Feld ist

Sie haben also keine Probleme beim Zusammenschluss der einzelnen Töchter?

Natürlich ist der Prozess nicht ohne Probleme. Aber es ist gut, dass ich Ire bin, Wenn sich bei IAG die Briten von British Airways und die Spanier von Iberia in die Haare bekommen, kann ich dazwischen sitzen und lachen. Und das entspannt dann auch oft die Lage.

Weniger spaßig scheint die Zusammenarbeit mit ihren Mitarbeitern zu sein. Die wehren sich vehement gegen ihre Vorschläge, durch geringere Löhne und längere Arbeitszeiten die Arbeitskosten zu senken.

Im Gegensatz zu vielen US-Linien ist bei vielen europäischen Fluglinien das Verhältnis zu den Mitarbeitern schlecht. Vielen Managern in Europa ist es geradezu unangenehm, direkt mit ihren Untergebenen zu reden. Darum verstehen auch viele Gewerkschaften bei uns auch weniger gut als ihre US-Kollegen den Ernst der Lage.

Sie klagen immer, dass Ihnen die Politik in die Quere kommt. Hilft die Ihnen nicht, weil sie etwa in Deutschland oder Frankreich die Rechte der Fluglinien vom Golf beschränkt.

Das mag für diese Länder gelten. Bei uns in Großbritannien ist das anders. Und da hören wir sogar immer den Vorwurf wir seine subventioniert. Was ein Unsinn. Ich wüsste nicht, wann uns eine Regierung mal wirklich geholfen hat. Wenn es ein „Level Playing Field“ gibt, also gleiche Startbedingungen gibt, dann nur, dass wir überall, verarscht werden durch zusätzliche Steuern oder das Verbot, die Infrastruktur auszubauen. Darum sage ich, geht aus dem Weg und hört auf uns zu schädigen. Denn jedes Mal ist klar, dass der Schaden größer ist als der Nutzen.

Fordern Sie also mehr Flughafenneubauten?

Eine neue Bahn würde schon reichen. Aber auch das klingt so, als wollten wir ein Geschenk. Wenn es irgendwo an Europas großen Flughäfen eine neue Bahn oder ein zusätzliches Terminal gibt, dann ist das kein Geschenk, sondern wird von uns Nutzern also den Fluglinien und den Passagieren durch Gebühren bezahlt, nicht vom Saat. Dabei wäre das eine gute Investition.

Inwiefern sind Ausgaben von vielen Milliarden für Flughäfen positiv? 

Das kann jeder sehen. In der Türkei oder den Golfstaaten treiben die Regierungen so den Flugverkehr und darüber die wirtschaftliche Entwicklung des ganzen Landes voran. Bei uns ist die Sache genau anders herum. Wir werden gehindert für Wachstum zu sorgen. Offenbar halten die Regierungen in Europa und in Brüssel die Existenz der Fluglinien für selbstverständlich und trotz einer schier endlosen Liste von Airline-Pleiten für quasi unzerstörbar. Sie belasten uns mit allen möglichen Steuern und drücken sich vor notwendigen Reformen wie einer europaweit einheitlichen Organisation des Luftraums. Davon redet die europäische Politik schon seit den fünfziger Jahren, bevor ich auf die Welt gekommen bin und wie die Dinge laufen tut sie das auch noch nach meinem Tod.

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