




"Kostenloses WLAN muss es im ICE genauso geben wie im Regionalexpress und in den Bahnhöfen", sagte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt der WirtschaftsWoche. Deutschland befinde sich auf dem Weg in die digitale Gesellschaft. "Wir brauchen daher überall gute Serviceangebote und schnellen Zugang ins Internet." Für die Zukunft dürfe es "hier keine Ausnahmen geben".
Dobrindt hatte schon kurz nach seinem Amtsantritt 2013 die Deutsche Bahn zu besserem WLAN in den Zügen gedrängt. Inzwischen wird ein kostenloser Internetzugang bei ICE-Zügen in der ersten Klasse angeboten. Er lobt die Entwicklung bei der Bahn daher als "echten Fortschritt". Zudem kündigte der Minister weitere Besserungen an: "Sobald die Bahn die technischen Hürden genommen hat, wird sie auch in der zweiten Klasse kostenloses WLAN anbieten."
"Europa braucht Unternehmen wie Google"
Dobrindt sprach sich außerdem für ein Ende der Roaminggebühren innerhalb Europas aus. "Ich plädiere dafür, die Roaminggebühren langfristig auslaufen zu lassen", sagte er. "Das Ziel muss ein gemeinsamer Markt für Europa sein, wo es keine Unterschiede macht, ob sich jemand über Ländergrenzen bewegt."
Zugleich bedauerte es der CSU-Politiker, dass mit einer großen Ausnahme europäische Konzerne weder bei der Netzwerktechnologie noch bei Softwareunternehmen unter den Top Fünf der Welt seien. "Europa braucht Unternehmen, die eine Innovationskraft wie Google entwickeln können. Wir müssen unsere digitale Souveränität zurückgewinnen", forderte Dobrindt.
Notwendig sei eine europäische Marktkonsolidierung, wie bei E-Plus und O2. "Eine Fusion kann zu Kostenvorteilen der Unternehmen und einer Stärkung der Kapitalisierung führen. Wir müssen uns an der Größe des europäischen Binnenmarktes mit seinen 350 Millionen Konsumenten orientieren", unterstrich der Verkehrsminister.