
WirtschaftsWoche: Herr Kjos, Sie wollten bald als erste europäische Linie Billigflüge auf der Langstrecke anbieten und künftig von Oslo und Stockholm nach Bangkok und New York fliegen. Nun kommen Ihre dafür vorgesehenen Boeing-787-Maschinen wegen Problemen mit den Batterien deutlich später. Liegt das Projekt jetzt auf Eis?
Kjos: Nein. Natürlich sind wir enttäuscht über die Verzögerung und müssen uns darauf verlassen, dass Boeing die Probleme löst. Doch noch haben wir nicht mal eine schriftliche Mitteilung über neue Liefertermine: weder für die Maschinen, die wir im April erwarten, noch für die, die wir im Juni kriegen sollen. Aber wir werden die Flüge wie geplant aufnehmen und hoffen, dass unsere Kunden es verstehen, wenn wir einen anderen Flugzeugtyp nutzen müssen.





Verstehen die Kunden Ihr Problem, oder haben sie reihenweise Flüge storniert?
Bisher hat die Nachfrage nicht gelitten. Sicher wollten einige Kunden unbedingt mit der 787 fliegen. Doch viele reizt wohl auch, so günstig wie nie nach New York oder Bangkok zu kommen.
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Sie sind nicht der Erste, der Billigflüge auf der Langstrecke plant. Doch alle anderen sind gegen etablierte Fluglinien wie Lufthansa oder Emirates gescheitert. Wie wollen Sie das verhindern?
Wir gehen die Sache anders an. Bisher sind alle mit alten Maschinen auf bestehenden Strecken geflogen. Da konnten die etablierten Anbieter Neulinge leicht wegfegen. Wir sind die Ersten, die nicht nur niedrigere Preise, sondern auch niedrigere Kosten haben als die Konkurrenz (lacht). Schließlich haben wir mit der 787 das effizienteste Flugzeug im Markt.
Golflinien wie Emirates haben auch moderne Flugzeuge und niedrige Kosten.
Aber nicht so niedrige wie wir.