Jahreszahlen Ryanair blickt vorsichtig in die Zukunft

Der irische Billigflieger Ryanair blickt nach einem starken Jahr mit Vorsicht nach vorne. Chef Michael O'Leary rechnet wegen der Rezession in Europa mit einem Dämpfer beim Gewinnplus für 2013.

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Die berühmten Sprüche des Ryanair-Chefs
"Jeder Idiot, der irgendwo rausgeschmissen wird, taucht wieder als Berater auf. Ich habe bislang noch jeden erschossen, der in mein Büro gekommen ist." Quelle: REUTERS
"Das Problem mit den Fluglinien-Managern ist doch, dass sie kein Rückgrat haben und sich an ihre Erzfeinde in der Umweltbewegung ranwanzen, statt sie Lügner zu nennen, wie sie es verdienen." Quelle: REUTERS
"Unsere Umsatzrendite von 25 Prozent ist nicht gut, sondern obszön in dieser Branche. Verglichen mit dem Rest sind wir keine Fluglinie, sondern Drogenhändler." Quelle: REUTERS
„Wenn ich abtrete wird sicher unser Marketing-Etat wachsen, weil wir ohne meine Sprüche weniger Aufmerksamkeit bekommen - aber das sparen wir dann an Gerichtskosten, weil uns dann weniger Leute wegen meiner Sprüche verklagen.“ Quelle: REUTERS
„Heute müssen Unternehmen-Chefs sagen, Unsere Beschäftigten sind unser wichtigstes Asset. Was ein Schwachsinn. Die Beschäftigten sind unser größter Kostenblock und viele sind so faul, dass wir sie ständig in den Hintern treten müssen. Das denkt eigentlich jeder Chef, aber keiner will es zugeben.“ Quelle: dpa
„40 Euro wenn wie eine Bordkarte neu ausdrucken, weil jemand sein vergessen oder verloren hat sind nicht zu viel. Eigentlich müssten wir für so viel Blödheit mindestens 60 Euro verlangen.“ Quelle: dpa
"Umweltschützer ärgern wir wo immer wir können. Eigentlich müsste man die erschießen, denn sie wollen fliegen so teuer machen, dass es wieder ein Privileg für die Reichen wird." Quelle: dpa

„Es ist mir egal, ob mich jemand mag. Ich bin kein Träumer, Aerosexueller oder verhinderter Pilot, wie sie die Flugbranche bevölkern. Ich will Geld verdienen“, hat Ryanair-Chef Michael O'Leary einmal gesagt. Und das ist ihm 2013 auch gelungen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr steigerte Ryanair den Überschuss um 13 Prozent auf 569 Millionen Euro und lag damit über den Erwartungen von Analysten.

Im Vorjahr hatte das Ergebnis bei 503 Millionen Euro gelegen. Am 28. Januar hatte Ryanair ein Ergebnis nahe bei 540 Millionen Euro in Aussicht gestellt, während Analysten mit 560 Millionen Euro gerechnet hatten. Europas größte Billigfluggesellschaft hatte Streckennetz und Flotte erweitert, um auf Kurzstrecken-Märkten zu agieren, auf denen die großen Gesellschaften Probleme haben.

O'Leary erwartet für diesen Sommer nur einen „bescheidenen“ Anstieg im Flugverkehr, das Passagierplus werde sich auf drei von zuletzt fünf Prozent abschwächen. Dennoch will er im kommenden Winter weniger Flugzeuge als sonst außer Dienst stellen. Damit soll die Passagierzahl für das Gesamtjahr um zwei Millionen auf 81,5 Millionen gesteigert und der Gewinn mindestens konstant gehalten werden.

An der Börse in Dublin zog die Aktie des Unternehmens im frühen Handel trotz der schwächeren Aussichten um bis zu 6,9 Prozent kräftig an. "Es ist nicht ungewöhnlich, dass der Ausblick recht vorsichtig ist", sagte Analyst Stephen Furlong von Davy Stockbrokers. "Sie sagen aber immer noch einen Gewinnanstieg voraus." Außerdem sei die Geldschöpfung von Ryanair "spektakulär". Die Fluggesellschaft verfügt trotz einer Ausschüttung an die Aktionäre in Höhe von 500 Millionen Euro über Bargeldbestände von 61 Millionen Euro.

Der Aktienkurs von Ryanair ist seit Jahresbeginn um 34 Prozent geklettert. Damit hat die Discount-Fluglinie eine Marktkapitalisierung von 9,16 Mrd. Euro. Der nächstgrößte Konkurrent Easyjet kommt für dieses Jahr auf ein Plus von 55 Prozent beim Aktienkurs. Easyjet umwirbt Geschäftsleute mit dichteren Flugplänen und Vorteilen, für die gezahlt werden muss.

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