Der Gesamtjahresumsatz von Ryanair legte 13 Prozent zu auf 4,33 Milliarden Euro. Die Gesellschaft baute die Flotte um 15 Maschinen aus auf 305 Flugzeuge. Außerdem wurde das Streckennetz um 217 Verbindungen erweitert auf mehr als 1600 Destinationen und sieben neue Standorte in Griechenland, den Niederlanden, Marokko, Polen und Kroatien eröffnet. In Deutschland will Ryanair der Lufthansa noch stärker auf die Pelle rücken. „Wir wollen in Deutschland fünf bis sechs neue Airports bedienen“, hatte O'Leary bereits Ende April im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) angekündigt. Die Airline führe derzeit mit insgesamt 20 deutschen Flughäfen Gespräche. Dazu zählt nicht der der geplante neue Berliner Flughafen.
Trotz der Wachstumspläne werde Ryanair Berlin in Zukunft voraussichtlich nicht mehr anfliegen, weil die Flughafengebühren an dem neuen Airport zu hoch seien, sagte der Ire. Der Hauptstadtflughafen, für den nach mehreren Verschiebungen noch kein neuer Eröffnungstermin feststeht, sei „ein Desaster“.
Derzeit steuert Ryanair hierzulande 13 Flughäfen an. Ryanair hat im März 175 weitere Boeing-Passagierjets bestellt und will seine Flotte dadurch bis zum Jahr 2018 um ein Drittel aufstocken. Die Mittelstreckenflieger vom Typ 737-800-NG haben laut Preisliste einen Gesamtwert von knapp 15,6 Milliarden US-Dollar (12,1 Milliarden Euro). Allerdings sind bei Flugzeugbestellungen dieser Größenordnung Rabatte im zweistelligen Prozentbereich üblich.
Ziel sei es, die jährliche Passagierzahl binnen zehn Jahren von rund 80 Millionen auf 130 Millionen Kunden zu steigern, sagte O'Leary der „FAZ“. Ende Februar war Ryanair mit Übernahmeplänen gescheitert. Die EU-Kommission verbot dem Billigflieger erneut die Komplett-Übernahme des einheimischen Konkurrenten Aer Lingus. „Dieser Kauf konnte nicht erlaubt werden. Passagiere hätten sonst höhere Preise bezahlt, sagte EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia nach einer mehrmonatigen Untersuchung. Die Behörde hatte bereits 2007 die erste Ryanair-Kaufofferte blockiert. Die Fluggesellschaft will sich auch gegen das zweite EU-Veto rechtlich wehren.