
Sie knattern, stinken, machen Krach: Anwohner, in deren Nachbarschaft Fast-Food-Lieferdienste ihrem Geschäft nachgehen, brauchen vielfach starke Nerven. Besonders in den Abendstunden kann es zu Lärm und Geruchsbelästigungen kommen, wenn Lieferanten fix mit Rollern und Kleinwagen an- und abrauschen, um die bestellten Waren möglichst heiß zum Kunden zu transportieren. Von der Kohlendioxid-Belastung der Umwelt einmal ganz zu schweigen.
Der Pizzabringdienst Joey’s Pizza reagiert jetzt auf Kundenwünsche nach weniger Lärm und Abgasen – eine Hamburger Filiale startet einen Testbetrieb mit sechs Elektrorollern und einem Elektroauto. Dabei kooperiert das Franchise-Unternehmen mit Eon, der Energiekonzern stellt die Ladestationen für die Fahrzeuge und versorgt die Filiale mit Ökostrom.





Joey’s: Deutschlandweite Umstellung möglich
Bei dem Test werde insbesondere auf die Zuverlässigkeit der Fahrzeuge, die Reichweite und die Dauer des Ladevorganges geschaut, heißt es in einer Mitteilung des Franchise-Unternehmens. Verlaufe das Projekt erfolgreich, sei eine deutschlandweite Umstellung auf Elektrofahrzeuge möglich.
„Wir sind zuversichtlich, wirtschaftlicher als mit den benzinbetriebenden Fahrzeugen arbeiten zu können“, sagte Joey’s-Geschäftsführer Friedrich Niemax Manager Magazin Online. Kunden wünschten sich außerdem weniger Lärm und Abgase bei den Auslieferungen, Anwohner in der Nähe von Filialen beschwerten sich über Motorengeräusche und Gestank. Getestet würden derzeit der Citreon C-Zero und drei verschiedene Rollermodelle, auch der Kleinstwagen Twizy von Renault könnte zum Einsatz kommen – je nachdem wie viele Pizzen sich damit transportieren lassen.
Würde Joey’s Pizza tatsächlich deutschlandweit umstellen, würde dies eine beträchtliche Anzahl von benzinbetriebenen Fahrzeugen von den Straßen holen: Den Angaben zufolge umfasst der Fuhrpark des Unternehmens – neben 1000 Fahrrädern – etwa 400 PKW und 1000 Motorroller.