Kirmesgeschäft Schausteller: Umsatz seit 2000 um eine Milliarde Euro gesunken

Das deutsche Schaustellergewerbe leidet unter starken Umsatzrückgängen im traditionellen Kirmesgeschäft.

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Arbeiten an einer Achterbahn Quelle: dpa

Der Umsatz der knapp 5000 Betriebe auf den Volksfesten lag in diesem Jahr bei 2,45 Milliarden Euro, schätzt der Deutsche Schaustellerbund (DSB). Das ist eine Milliarde Euro weniger als noch im Jahr 2000, berichtet die WirtschaftsWoche.

Grund für die starken Umsatzrückgänge ist die Schwäche im traditionellen Geschäft: Nur noch 150 Millionen Menschen kamen 2012 zu den rund 10.000 Volksfesten in Deutschland, schätzt der DSB. Im Jahr 2000 waren es noch 170 Millionen. Deshalb expandieren immer mehr Schaustellerbetriebe in den Bereich der Weihnachtsmärkte. Laut einer aktuellen Studie im Auftrag des DSB betreiben schon 90 Prozent aller Schaustellerunternehmen ein Karussell oder eine Imbiss- und Getränkebude auf einem der rund 1450 Weihnachtsmärkte. „Es kann sich kaum jemand mehr erlauben, im Winter keine Einnahmen zu erzielen“, sagte DSB-Präsident Albert Ritter der WirtschaftsWoche.

Durch dieses Neugeschäft ist es der Branche inzwischen gelungen, die Umsatzrückgänge der Volksfeste auszugleichen. So erreichen die Schausteller auf Weihnachtsmärkten laut Studie inzwischen einen Jahresumsatz von 980 Millionen Euro.

Erschwert werde den Schaustellern das Geschäft durch steigende Strompreise und durch die Umweltzonen in den Innenstädten, klagt Verbandschef Ritter. „Viele Schausteller reisen mit alten Fahrzeugen an, die dann wochenlang auf der Veranstaltung stehen und kein CO2 ausstoßen. Trotzdem dürfen sie auf Volksfeste oder Weihnachtsmärkte, die in Umweltzonen liegen, nicht mehr fahren.“ Ritter fordert deshalb eine Ausnahmeregelung für nur von Kirmes zu Kirmes reisende Fahrzeuge.

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