
Die Deutsche Bahn bekommt starke Konkurrenz auf der Straße. Der britische Verkehrskonzern National Express startet im April mit drei Fernbuslinien durch Deutschland. Unter der Marke city2city verbindet das Unternehmen zunächst neun Großstädte wie München, Frankfurt, Stuttgart, Köln und Düsseldorf. Um das Angebot bekannt zu machen, gibt es 10.000 Einzelfahrten zunächst für fünf Euro.
National Express ist damit das sechste Busunternehmen, das der Bahn im Fernverkehr seit Anfang des Jahres Konkurrenz macht. Doch anders als Startups wie Flixbus, MeinFernbus und DeinBus verfügt der Konzern mit Sitz in Birmingham über die nötige Finanzkraft, um es dauerhaft mit dem Wettbewerb aufzunehmen. Im vergangenen Jahr setzte die National Express Gruppe umgerechnet mehr als zwei Milliarden Euro um. Der operative Gewinn lag bei 245 Millionen Euro.





Der Einstieg des Mobilitätskonzerns in den deutschen Markt ist lange erwartet worden. "Unser Ziel ist es, zunächst ein Kernnetz aufzubauen, das Deutschlands Großstädte verbindet", sagt Roderick Donker van Heel, Geschäftsführer von National Express Germany. "Im zweiten Schritt werden wir das Netz um regionale Linien erweitern." Bis Ende dieses Jahres rechnet Donker van Heel mit acht bis zehn Linien und eine halbe Million Passagiere. Nach den drei Linien im April folgen ab Juli zunächst zwei weitere Linien Richtung Norddeutschland. Danach wird das Netz durch weitere Strecken nach Berlin oder Süddeutschland ergänzt.
Das Besondere: National Express setzt auf Neufahrzeuge der Marke Mercedes, die laut Listenpreis 270.000 Euro pro Stück kosten und anfangs von Subunternehmen betrieben werden. Das Unternehmen verspricht höheren Komfort als die Konkurrenz. In jeden Bus passen nur 48 Passagiere und der Sitzabstand beträgt 82 Zentimeter. "Das ist der größte Abstand in der Busindustrie", sagt Donker van Heel. Zudem gebe es reichlich Steckdosen und kostenloses WLAN auf jeder Fahrt. Reguläre Einzeltickets kosten ab acht Euro.