Kooperation mit ÖBB Deutsche Bahn prüft Comeback der Nachtzüge

Die Deutsche Bahn zieht eine Renaissance der Nachtzüge in Erwägung. Noch sind die Pläne jedoch nicht konkret. Momentan bietet die ÖBB Fahrten im Nachtwagen an. Quelle: dpa

Die Deutsche Bahn überlegt, gemeinsam mit der ÖBB, wieder Nachtzüge zu betreiben. Die Fahrgastzahlen haben sich positiv entwickelt und der Bedarf auf dem Markt gibt es her.

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Drei Jahre nach dem Ende des City Night Line prüft die Deutsche Bahn, ob sie ihre Nachtzüge wieder einführen soll. Es gebe Überlegungen, sagt ein mit dem Vorgang vertrauter Konzernmanager. Allerdings wolle die Bahn das Geschäft dieses Mal nicht alleine betreiben, sondern mit Partnern im Ausland. Der Vorstand befinde sich dazu in „ersten Gesprächen“ mit den Österreichischen (ÖBB) und Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), heißt es in Konzernkreisen. Bahn-Chef Richard Lutz selbst treibt die Idee voran.

„Der Zeitgeist“ spreche für eine Renaissance der Nachtzüge, als europäisches Netzwerk und klimafreundlicher Transport, glaubt Lutz. Die Bahn hatte das Angebot 2016 eingestellt, obwohl Nachfrage vorhanden war. Allerdings waren die Schlafwagen in die Jahre gekommen. Hohe Betriebskosten hatten das Geschäft damals bei einem Jahresumsatz von rund 90 Millionen Euro tief ins Minus gedrückt – zuletzt war von 30 Millionen Euro minus die Rede. Eine konkrete Entscheidung für eine Rückkehr der Nachtzüge ist noch nicht gefallen. Unklar ist zum Beispiel, wie komfortabel die Wagen sein sollen.

Derzeit betreiben allein die ÖBB Nachtzugverbindungen durch Deutschland. Die Österreicher hatten das Geschäft von der Deutschen Bahn Ende 2016 übernommen. Ihr Nightjet fährt mehrmals die Woche etwa von Berlin, Hamburg und Düsseldorf nach Österreich und in die Schweiz. Das Unternehmen bietet – wie damals die Deutsche Bahn – Schlafwagen mit Kabine, Liegewagen und Sitzplätze in Abteilen an. Die Fahrgastzahlen haben sich positiv entwickelt. Die Schweizer SBB hatte sich bereits 2009 aus dem Geschäft zurückgezogen. Vor wenigen Wochen hieß es jedoch auch dort, die SBB würde ein Comeback prüfen. Man sehe „einfach den Bedarf im Markt“, hieß es.

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