Kritik an Preiskampf Private Sicherheitsdienste fordern strengere Regeln für eigene Branche

Private Dienstleister sichern Flüchtlingsheime und kontrollieren Fluggepäck. Die Branche fordert, dass nicht nur der Preis über Aufträge entscheiden darf.

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Union und SPD haben angekündigt, die Regeln für das private Sicherheitsgewerbe per Gesetz zu reformieren. Quelle: dpa

Wiesbaden Private Sicherheitsunternehmen fordern für ihre Branche mehr staatliche Vorgaben. „Wir brauchen vor allem deutlich höhere Hürden für den Gewerbezugang“, erklärte der Präsident des Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft, Gregor Lehnert, am Donnerstag in Wiesbaden.

Für bestimmte Aufgaben sollte es gesetzlich vorgeschrieben sein, welche Qualifikation die Wachleute vorweisen müssen. Dazu zählten seiner Ansicht nach etwa der Schutz von Flüchtlingsunterkünften oder wenn Sicherheitskräfte in öffentlichen Bussen und Bahnen mitfahren.

Der Verband begrüße das Vorhaben der Bundesregierung, das Sicherheitsgewerbe in einem eigenen Gesetz neu zu regeln, erklärte Lehnert. Er forderte, dass die Zuständigkeit für die Branche langfristig vom Wirtschafts- ins Innenministerium wechseln sollte. Derzeit arbeiteten in Deutschland rund 260 000 Beschäftigte bei privaten Sicherheitsunternehmen.

Lehnert kritisierte, dass auch sensible Sicherheitsaufgaben häufig öffentlich ausgeschrieben würden. Hier dürfe es bei der Vergabe des Auftrags nicht um den niedrigsten Preis gehen. Union und SPD hatten im Koalitionsvertrag angekündigt, die Regeln für das private Sicherheitsgewerbe per Gesetz zu reformieren.

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