Leuchtenhersteller unter Druck Zumtobel streicht Dividende, Osram senkt Prognose

Zumtobel schreibt Verlust und streicht Dividende Quelle: imago images

Die Leuchtenhersteller Zumtobel und Osram leiden unter Preisdruck und Währungseffekten: Wegen der verschlechterten operativen Entwicklung wird die Zumtobel-Dividende gestrichen.

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Hoher Preisdruck und Währungseffekte haben den Leuchtenhersteller Zumtobel im vergangenen Geschäftsjahr in die roten Zahlen gedrückt. Aufgrund der deutlich verschlechterten operativen Entwicklung werde die Dividende gestrichen, teilte das Vorarlberger Unternehmen am Donnerstag mit. Aktionäre reagierten enttäuscht und schickten die Aktie auf Talfahrt. Zumtobel-Papiere verloren an der Wiener Börse mehr als 18 Prozent auf 6,6 Euro.

"Die wirtschaftliche Entwicklung der Zumtobel-Gruppe im zurückliegenden Geschäftsjahr war enttäuschend", sagte Vorstandschef Alfred Felder. In dem bis Ende April laufenden Geschäftsjahr 2017/18 schrumpfte der Umsatz des Osram-Rivalen um 8,2 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Belastet wurden die Erlöse durch negative Währungseffekte durch die Aufwertung des Euro zum britischen Pfund und Schweizer Franken in Höhe von 31,5 Millionen Euro. Für den österreichischen Konzern mit Sitz in Dornbirn ist Großbritannien der wichtigste Einzelabsatzmarkt. Der operative Gewinn (Ebit) brach auf 19,7 Millionen Euro von zuvor 72,4 Millionen Euro ein. Unter dem Strich stand ein Verlust von 46,7 Millionen Euro nach einem Gewinn von 25,2 Millionen Euro im Jahr davor. Die Verschuldung (Nettoverbindlichkeiten) erhöhte sich um 55,3 Millionen Euro auf 146,3 Millionen Euro.

Das laufende Geschäftsjahr solle ein "Übergangsjahr" werden, um das operative Geschäft zu stabilisieren, erklärte die Firma, die auf die Beleuchtung von Büros, Fassaden und Straßen spezialisiert ist. "Dazu sind grundlegende organisatorische und strategische Veränderungen zusammen mit Restrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen in allen Funktionsbereichen notwendig", sagte Felder. Sämtliche Strukturen, Unternehmensabläufe, aber auch Geschäftsbereiche und Absatzmärkte sollen auf den Prüfstand gestellt werden, hieß es. Vor allem im ersten Halbjahr sei mit weiteren Umsatzrückgängen zu rechnen.

Auch der Lichttechnikkonzern Osram hat Probleme - zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate wurden die Ziele nach unten geschraubt. Für das Geschäftsjahr 2018 erwartet der Vorstand jetzt nur noch ein Umsatzplus zwischen einem und drei Prozent statt wie zuletzt zwischen drei und fünf Prozent. Der operative Gewinn (bereinigtes Ebitda) soll zwischen 570 und 600 Millionen Euro liegen, wie das Münchner Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Zuvor waren rund 640 Millionen Euro angekündigt worden. Als Gründe für die erneute Prognosesenkung nannte Osram eine Marktabschwächung im Automobilbereich und Projektverschiebungen.

Wegen Währungseffekten hatte der Konzern bereits im April niedrigere Gewinn- und Umsatzziele ausgegeben. An der Börse brach die Osram-Aktie nach der erneuten Prognosesenkung um mehr als zehn Prozent ein

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