




Ab und an sind noch einzelne Exemplare auf der Straße zu sehen: Dunkelblaue Mercedes-Lkw älteren Baujahrs mit Kastenaufbau. Meist ist die Farbe schon ziemlich verwittert – aber wenn man genau hinschaut, ist der schlampig überpinselte alte Firmenname noch zu erahnen: Karstadt. Früher gehörten die Fahrzeuge zum hauseigenen Fuhrpark des Warenhauskonzerns. Der wurde schon vor Jahren aufgelöst, seitdem übernehmen externe Dienstleister die Logistik. Die Karstadt-Laster wurden verkauft, einige wenige sind bei kleineren Fuhrunternehmern aber immer noch im Einsatz.
Ob Warenhauskonzern oder Autohersteller, Händler oder Produzent, Konzern oder Mittelständler: Eine firmeneigene Fahrzeugflotte, etwa zum Transport eigener Waren zum Kunden, sind heute eher die Ausnahme, die meisten Unternehmen haben Fuhrpark und Logistik längst outgesourct und beschäftigen dafür externe Dienstleister wie Kühne & Nagel, Schenker oder Dachser. Alles selber machen oder sich auf das Kerngeschäft konzentrieren, Make-or-Buy, gehört zu den wichtigsten strategischen Entscheidungen in einem Unternehmen.
So erkennen Sie gute Berater
Headhunter müssen mit Regeln und Besonderheiten der Branche des Auftraggebers vertraut sein. Keine Beratung kennt jede Branche gleich gut.
Größe und Bekanntheit einer Beratung spielen keine Rolle. Entscheidend sind Branchenexpertise und Vernetzung.
Statt nach vorliegenden Infos zur Qualifikation fragt ein guter Personalberater, ob ein Jobwechsel überhaupt möglich ist. Und welche Vorstellungen Sie haben.
Ohne Ihr Wissen wird der Lebenslauf nicht an Dritte weitergeleitet.
Der Kandidat wird regelmäßig über den Stand des Verfahrens informiert.
Nur wenige Headhunter verstehen sich als Karriereberater. Wer Sparringspartner für den Aufstieg wünscht, sucht sich besser einen darauf spezialisierten Coach und bezahlt ihn auch selbst.
Der Hauptgrund für die Auslagerung: „Die Unternehmen wollen Kosten sparen“, sagt Jörg Pirron, Geschäftsführer der Stuttgarter Unternehmensberatung Protema, die sich auf das Outsourcing von Logistikleistungen spezialisiert hat. „Fixkosten werden zu variablen Kosten“, sagt Pirron. Wer die Logistik unter dem eigenen Unternehmensdach betreibt, muss jeden Monat das Personal bezahlen, regelmäßig in neue Fahrzeuge und ab und an in den Bau oder die Modernisierung des Lagers investieren – auch, wenn die Logistik nicht immer ausgelastet ist. „Wer outgesourct hat, muss weder Investitionen finanzieren noch Zinsen zahlen“, sagt der Berater.
Hinzu kommt: Für das Unternehmen ist die Logistik ein Randbereich, der das eigene Geschäftsmodell unnötig verkompliziert. Für den Logistikdienstleister sind Transport und Lagerhaltung dagegen Kernkompetenz: Darum ist die externe Lösung in der Regel schneller und effizienter, zumal durch die Bündelung Synergien und Skaleneffekte genutzt werden können. Und noch etwas macht die Inhouse-Variante in der Regel teurer: Die Logistiker haben fast immer die günstigeren Tarifverträge. „Ein Autohersteller muss auch seine Lagerarbeiter nach dem höheren Metalltarif entlohnen“, sagt Pirron.
Vorteile hat das Outsourcing aber auch, weil ein externer Dienstleister mit seinen unterschiedlichen Kunden flexibler agieren und saisonale oder tageszeitliche Schwankungen beim Auftragsvolumen besser ausgleichen kann: Kurzfristige Spitzen, etwa in den Abendstunden, wenn viele eilige Versandaufträge gleichzeitig hereinkommen, werden meist über Zeitarbeitskräfte abgefedert. Mit dem Vertrag können dem Partner außerdem zusätzliche Aufgaben übertragen werden, die den Kunden des Auftraggebers zugute kommen – im Einzelhandel etwa das Befüllen der Regale im Supermarkt.
Allerdings sind mit der Entscheidung, die Logistik auszulagern, auch Risiken verbunden: „Outsourcing ist ein Projekt, das zunächst einmal Geld kostet und darum sorgfältig geplant und durchgerechnet werden muss“, sagt Stefan Gärtner, Geschäftsführer von LogistikPlan. Die Unternehmensberatung aus Dresden hat sich wie Protema auf das Thema Logistik spezialisiert. „Der Vertragspartner wird zum Gesicht des Auftraggebers gegenüber dessen Kundschaft“, warnt Gärtner. Mit anderen Worten: Wenn der Dienstleister etwas verbockt, fällt das sofort auf den Auftraggeber zurück. Hinzu kommt: Wenn Prozesse ausgelagert werden, geht Kompetenz verloren, die mühsam neu erworben werden muss, wenn Outsourcing-Entscheidungen rückgängig gemacht werden sollen.