Unternehmen hängen Banner an ihre Logistikhallen, werben auf ihren Lastwagenplanen, schalten unermüdlich Anzeigen im Internet. Es bringt wenig. Kaum Lkw-Fahrer und Fahrerinnen melden sich zurück – viele Jobs sind unbesetzt.
Eine aktuelle Studie verdeutlicht jetzt die Brisanz: Im vergangenen Jahr blieben etwa 36.000 Stellen offen, meldet ein Forschungskonsortium, das aus Professoren der Hochschule für Angewandte Wissenschaft in Würzburg, der Technischen Universität Dresden und der Universität St. Gallen sowie 16 Logistikunternehmen besteht. Das Problem vergrößert sich ständig: „Es scheiden mehr Personen aus dem Beruf aus, als nachkommen“, sagt Thorsten Schmidt von der TU Dresden, einer der Hauptstudienautoren. Und das Durchschnittsalter der Lkw-Fahrer und -Fahrerinnen in Deutschland ist hoch. Jedes Jahr gehen mehr Fahrer in Rente, als neue in den Beruf einsteigen. Dadurch vergrößere sich die Lücke pro Jahr um 20.000 Stelle, schätzen die Wissenschaftler. Demnach fehlen aktuell 56.000 Fachkräfte.
Damit könnte die Branche rund zehn Prozent Fahrer und Fahrerinnen zusätzlich beschäftigen. Laut Daten der Bundesagentur für Arbeit sind aktuell in Deutschland 565.000 Lastwagenfahrer sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
Die wichtigsten Tipps für Gehaltsverhandlungen
Überraschen Sie Ihren Vorgesetzten nicht mit einer Gehaltsforderung. Vereinbaren Sie ein Gespräch und machen Sie deutlich, dass Sie über eine Gehaltserhöhung sprechen möchten. Der beste Zeitpunkt für eine Gehaltsverhandlung bietet sich vor allem dann an, wenn Sie ein Projekt erfolgreich abgeschlossen, einen Neukunden gewonnen haben oder die Personalbudgets erhöht wurden.
Sammeln Sie im Vorfeld schlagkräftige Argumente für die Gehaltsverhandlung. Welche Erfolge haben Sie seit Ihrer letzten Gehaltserhöhung erzielt? Hat sich Ihr Aufgabenbereich verändert? Haben Sie Teamverantwortung oder Aufgaben, die nicht direkt zu Ihrem Verantwortungsbereich gehören, übernommen? Ihre Argumente müssen Ihre Forderung stützen, wenn Sie wollen, dass sie erfüllt wird.
Informieren Sie sich über marktübliche Gehälter von Fachkräften mit ähnlicher Qualifikation und Berufserfahrung.
Ist aktuell keine monetäre Gehaltserhöhung möglich, sollten Sie nach Zusatzleistungen oder anderen Verbesserungen, wie Zuschüsse zur Weiterbildung, mehr Urlaub oder flexible Arbeitszeiten, fragen. Zeigen Sie Ihrem Arbeitgeber, dass Sie eine Lösung finden möchten, die für beide Seiten akzeptabel ist.
Wichtig ist, bleiben Sie während des gesamten Gesprächs freundlich und professionell. Dies gilt insbesondere dann, wenn aus bestimmten Gründen derzeit keine Gehaltserhöhung möglich ist. Fragen Sie, wann der richtige Zeitpunkt ist, das Thema erneut anzusprechen. Und in der Zwischenzeit sollten Sie weiter daran arbeiten, Ihre Performance zu verbessern und Ideen einzubringen, die das Unternehmen voranbringen.
Bei den nun veröffentlichten Zahlen handelt es sich um vorläufige Ergebnisse der langfristig angelegten Untersuchung. Zur Berechnung haben die Wissenschaftler ein eigenes Modell entwickelt, was nicht nur die bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Stellen einbezieht, sondern auch Umfragen bei 16 Großversendern und Logistikern. Denn nicht alle unbesetzten Stellen melden die Unternehmen an die Bundesagentur für Arbeit – laut der Erhebung veröffentlichen die Firmen dort nur etwa 36 Prozent der Jobangebote. Die Forscher haben den tatsächlichen Engpass daher hochgerechnet.
Brummifahrer knapper als Pflegepersonal?
Der Personalengpass ist damit größer als in der Pflege, vermutet das Forschungskonsortium. In der Altenpflege und in der Krankenpflege fehlen rund 35.000 Fachkräfte – im Vergleich zu über 800.000 sozialversicherungsbeschäftigten Pflegern und Pflegerinnen. Damit würde der Mangel in der Pflege bei etwa fünf Prozent liegen. Allerdings sind die Zahlen nur bedingt vergleichbar, da für die Pflege keine konkreten Angaben vorliegen, wie viele Stellen der Bundesagentur für Arbeit gemeldet werden.
Immerhin: Es gibt Hinweise darauf, dass die enge Personalsituation zu steigenden Löhnen führt. In Interviews berichten die Logistikunternehmen bereits von Forderungen nach höheren Gehältern. Auch die Schwelle von 3000 Euro brutto werde häufiger überschritten, heißt es aus dem Forschungskonsortium. „Fahrer stellen teilweise klare Forderungen, sonst sind die eben weg“, sagt Thorsten Schmidt, Professor an der Technischen Universität Dresden.
Häufig gibt es Prämien für eine vermittelte Stelle, etwa über „Fahrer werben Fahrer“-Programme. Die liege manchmal bei 250 Euro, manchmal bei über 1000 Euro.
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