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Luftfahrt Ohne Miles&More Verluste im operativen Geschäft

Die Deutsche Lufthansa verdient an ihrem Bonusmeilenprogramm Miles & More so viel Geld, dass sie ohne die Erlöse rote Zahlen im operativen Geschäft schreiben würde

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Die Bonusprogramme der Airlines
Miles&More: Das Bonusprogramm der Lufthansa Quelle: dpa
topbonus: Das Vielfliegerprogramm von Air Berlin Quelle: dpa
Flying Blue: Das Bonusprogramm der Air France Quelle: AP
Avios: Das neue Bonusprogramm von British Airways Quelle: REUTERS
AAdvantage ist das älteste Bonusprogramm der Welt. Quelle: REUTERS

Nach Recherchen der WirtschaftsWoche soll die Lufthansa im Geschäftsjahr 2012 mindestens 700 Millionen Euro Gewinn durch Miles & More erwirtschaftet haben. Nur durch diesen Gewinn ist es der Lufthansa gelungen, im Geschäftsjahr 2012 einen operativen Gewinn von gut 500 Millionen Euro auszuweisen statt eines Verlustes von mindestens 200 Millionen Euro.

Rund eine halbe Milliarde Euro des zusätzlichen Gewinns stammt aus Expertensicht daher, dass die Meilen die Lufthansa-Vielflieger verführen, öfter und teurer zu fliegen. Laut einer Studie der Universität Toronto erhöht dieser Effekt den Umsatz einer Airline um gut drei Prozent. Im Falle der Lufthansa wären dies fast 700 Millionen Euro, von denen 500 Millionen als Überschuss übrigbleiben.

Weitere bis zu 250 Millionen Gewinn dürfte Lufthansa damit verdienen, dass sie ihre Meilen nicht nur an die eigenen Passagiere abgibt, sondern auch an Partner wie Kreditkartenfirmen, Hotel- und Mietwagenanbieter oder Verlage verkauft. Diese geben die Punkte an ihre Kunden, wenn diese Kreditkarten nutzen, Übernachtungen buchen oder Zeitschriften abonnieren. Die Bonusmeilen verkauft die Lufthansa zu einem bis zu zehnmal höheren Preis als es sie selbst kostet, wenn die Kunden ihre Punkte anschließend in Prämien wie Freiflüge oder Geschenke vom Telefon bis zu Koffern einlösen.

Zwar veröffentlicht Lufthansa zu Miles & More weder den Umsatz noch einen Gewinn. Doch andere Programme wie Aeroplan, die Bonus-Tochter von Air Canada, schaffen mit diesem Geschäft eine Umsatzrendite von 30 Prozent. „Wir machen keinen wesentlich schlechteren Job“, bestätigte Harald Deprosse, Chef des Lufthansa-Programms Miles & More, der WirtschaftsWoche. Bei einem geschätzten Umsatz im Meilenverkauf von einer Milliarde Euro müsste die Lufthansa laut Insidern bis zu 250 Millionen Euro Gewinn kommen.

Dazu trägt auch bei, dass laut einer Studie von Webflyer, einem Internetportal für Vielflieger, dass rund 17 Prozent der Meilen verfallen. Zudem liegen zwischen Bezahlung der Meile und dem Einlösen rund zwei Jahre. In dieser Zeit ist die Meile ein kostenloser Kredit. Die Zinsgewinne durch die Zweijahresspanne sollen bei der Lufthansa pro Jahr bei 100 Millionen Euro liegen.

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