Lufthansa Sechs Gründe, warum Carsten Spohr für Alitalia bietet

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5. Italien ist Europas letzter nicht vergebener Flugmarkt

Das Interesse an der Region, geht noch mit einem anderen Faktor einher: „Norditalien ist der letzte lukrative Markt in Europa, der noch nicht verteilt ist“, so ein Lufthansa-Insider.

Alle anderen Länder mit einer nennenswerten Nachfrage nach Langstrecken gehören inzwischen mehr oder weniger einer der drei großen Airline-Gruppen: die britischen Inseln und Spanien zu IAG, Frankreich und die Niederlande zu Air France-KLM – und das deutschsprachige Europa sowie Polen und Skandinavien zur Lufthansa oder zumindest zu ihrer Star Alliance. „Aus dem Grund hat Spohr auch klar gemacht, dass wir kein Interesse haben in SAS zu investieren, denn den Markt haben wir ja in den für uns interessanten Teilen“, sagt ein Lufthanseat.

Italien hingegen ist seit der gescheiterten Eingliederung von Alitalia in die Etihad-Gruppe wieder frei. „Doch das gilt nur, solange sich kein anderer mit Alitalia die Region sichert“, so ein Lufthanseat.

6. Ein Verkauf dauert noch Jahre

Das vielleicht beste Argument für ein Angebot an Alitalia ist am Ende, dass Spohr den Worten noch lange keine Taten folgen lassen muss. Zwar haben die italienische Regierung und die Insolvenzverwalter zunächst einen engen Zeitplan vorgelegt und alle Angebote bis zum vergangenen Montag verlangt.

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Für den engen Zeitplan sorgen aber allein die Vorgaben des europäischen Beihilferechts. Nach denen darf eine Fluglinie eigentlich nur einmal Staatshilfen bekommen. „Und Alitalia hat je nach Rechnung eigentlich schon bis zu einer Handvoll Runden hinter sich“, so ein hochrangiger Manager einer großen Airline. Doch andererseits haben Staat und Insolvenzverwalter fast gleichzeitig allzu enge Vorgaben dann wieder kassiert. Als Erstes schoss der Staat neues Geld nach.

Statt einem Verkauf binnen Monaten rechnet nun keiner mehr mit einem Abschluss vor dem nächsten Winter. Und der kann auch noch länger dauern. „Denn eigentlich will Italien Alitalia nicht verkaufen oder umbauen, sondern weiter subventionieren“, heißt es in Lufthansa-Kreisen.

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