Lufthansa, EasyJet und Co. Sieben Gebote für Alitalia

Neben der Lufthansa ist auch der Billigflieger EasyJet an Teilen der angeschlagenen italienischen Fluggesellschaft Alitalia interessiert - und einige mehr. Sieben Interessenten soll es für die Airline geben.

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Neben der Lufthansa ist auch der Billigflieger EasyJet an Teilen Alitalias interessiert. Quelle: dpa

Sieben Bieter haben Offerten für die angeschlagene Fluggesellschaft Alitalia abgegeben, teilte die italienischen Airline mit. Ein spezielles Gremium beginne nun damit, die Gebote zu bewerten. Neben der Lufthansa ist auch der Billigflieger EasyJet an Teilen Alitalias interessiert.

Man habe eine entsprechende Interessenserklärung eingereicht, ließ der britische Konzern am Montag mitteilen. Über Einzelheiten sei Stillschweigen vereinbart worden. Zuvor hatte die Lufthansa erklärt, sie habe ein Konzept für eine neu strukturierte Alitalia mit einem fokussierten Geschäftsmodell eingereicht. Auch dazu wurden keine Einzelheiten bekannt.

Alitalia musste im Frühjahr in Insolvenz gehen, nachdem die Mitarbeiter sich gegen einen Rettungsplan gestellt hatten. Der Sanierungsplan sah den Abbau von 1700 Jobs beim Bodenpersonal und die Kürzung der Gehälter beim Flugpersonal von acht Prozent vor.

Die Regierung im Rom hatte erst vergangene Woche betont, Alitalia als Ganzes verkaufen und nicht den Flugbetrieb von den Bodendiensten trennen zu wollen. Am Freitag verlängerte die Regierung die Frist, bis zu der die bis Montag abzugebenden Gebote noch nachgebessert werden können, vom 5. November auf den 30. April. Mit einer Verlängerung der Laufzeit des Brückenkredits von November dieses Jahres auf September 2018 und 300 Millionen Euro zusätzlich soll die Linie in der Luft gehalten werden.

Spekuliert wird, dass eine endgültige Entscheidung über die Zukunft der Airline so lange hinausgezögert wird - und der Staat die Linie so lange am Leben hält -, bis Italien ein neues Parlament wählt. Derzeit wird der 4. März als möglicher Wahltermin gehandelt.

Anfang Mai hatte der Staat der Fluglinie für sechs Monate einen Kredit von etwa 600 Millionen Euro zugestanden, nachdem die ehemalige Staatslinie Insolvenz angemeldet hatte. Dieser Kredit wäre bis November zahlungsfällig gewesen. Bis dahin sollte auch der Verkauf entschieden sein.

Verkehrsminister Graziano Delrio hatte bekräftigt, dass die Regierung mehr Zeit für die Prüfung der Angebote haben wolle, weil Alitalia nicht „verscherbelt“ werden solle. Alitalia hielt sich in den vergangenen Jahren wie Air Berlin nur mit Geldspritzen der arabischen Etihad in der Luft. Das Unternehmen hat mehr als 11.000 Mitarbeiter.

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