




Das teilte die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo am Dienstagabend mit. Grund sei, dass die Airline sich in dem Tarifkonflikt bislang nicht bewegt habe. Die Kranich-Airline muss sich damit auf einen der größten Arbeitskämpfe ihrer Geschichte gefasst machen.
Die Lufthansa könne den Ausstand noch abwenden, wenn sie ein Schlichtungsverfahren einleite, sagte UFO-Chef Nicoley Baublies dem Bayerischen Rundfunk. Der Konzern bleibt jedoch hart. "Wir sehen keinen Grund für eine Schlichtung, weil die Offerte schon auf dem Tisch liegt und sie eine gute Basis für weitere Verhandlungen ist", sagte ein Lufthansa-Sprecher.
Am Dienstag stürzten die Flugbegleiter mit Streiks in Frankfurt, München und Berlin die Lufthansa erneut ins Chaos. Übernächtigte Fluggäste, hektische Lufthansa-Mitarbeiter und dichtes Gedränge vor den Schaltern prägten das Bild an den Airports. Insgesamt fielen an den drei Flughäfen etwa 350 der weltweit 1800 Flüge der Lufthansa aus, wie die Fluggesellschaft auf ihrer Internetseite mitteilte. Die Zahl könne sich aber noch ändern. Tausende Passagiere saßen fest. Nach Aussagen von Baublies dürfte die endgültige Zahl der Annullierungen nach Erhebungen der Gewerkschaft eher bei 650 bis 700 liegen. "Der Streik ist für uns ein voller Erfolg", sagte er zu Reuters.
Der Ton verschärft sich
Bereits zum Streikauftakt am vergangenen Freitag hatten die Stewards und Stewardessen ihre Arbeit zwar lediglich am Lufthansa-Drehkreuz in Frankfurt niedergelegt, aber dennoch eine durchschlagende Wirkung erzielt: 26.000 Passagiere saßen fest, 190 Flüge fielen aus, der größte Flughafen Deutschlands wurde vorübergehend gesperrt. Allein dieser erste Streiktag kostete die größte deutsche Fluggesellschaft Millionen.
Der Ton in der Tarifauseinandersetzung wird auch bei der Lufthansa schärfer. Der Konzern übt scharfe Kritik an der jüngsten Streikwelle. "Das ist keine Taktik der Nadelstiche wie von Ufo angekündigt. Das ist ein Schlag ins Gesicht der Kunden," sagte Lufthansa-Sprecher Klaus Walther zu Reuters. Der Schaden dürfte am Dienstag - wie am ersten Streiktag am Freitag - wieder in die Millionen gehen. Er appellierte an Gewerkschafter Baublies, den Streik zu beenden: "Auch ein Gewerkschaftsführer trägt Verantwortung für die Mitglieder und das Unternehmen. Mit einem Streik schadet er dem Unternehmen langfristig."