Lufthansa und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) haben sich bei den Gespräche für einen neuen Anlauf zu Tarifverhandlungen nochmals mehr Zeit gegeben. Nach den einer „deutlichen Annäherung“ in den letzten Runden, werde man weiter im Gespräch bleiben, sagte ein Lufthansa-Sprecher am Sonntag ohne Angaben zu einem genauen Termin der neuerlichen Gespräche zu machen.
„Aufgrund der hohen Komplexität und des Umfanges ist es dennoch, trotz Verlängerung, noch nicht gelungen, zu allen Punkten eine Verständigung zu erzielen“, hatte die VC am Samstag nach langen Gesprächen mitgeteilt. Anfang der Woche solle nun weiter geredet werden. Einen genauen Termin nannte die VC nicht, bis spätestens Dienstag wolle man aber wieder beisammen sitzen, sagte ein Sprecher.
Ursprünglich hatten sich beiden Seite eine Frist bis einschließlich Freitag gesetzt, um die Bedingungen für die Wiederaufnahme von Tarifverhandlungen festzulegen. Schon das war eine Fristverlängerung. Zu den Inhalten der Gespräche wollten weder die Fluggesellschaft noch die Gewerkschaft Stellung nehmen.
Piloten-Streiks bei der Lufthansa
Mit einem dreitägigen Streik legen Piloten die Lufthansa praktisch lahm. Schärfster Ausstand der Konzerngeschichte, rund 3800 Flugausfälle, 425.000 Fluggäste sind betroffen.
Streik bei der Lufthansa-Tochter Germanwings. Es fallen 116 Flüge aus, 15.000 Passagiere bekommen die Folgen zu spüren.
Piloten bestreiken Kurz- und Mittelstreckenflüge der Lufthansa von Frankfurt. Gut 200 Flüge und 25.000 Passagiere sind betroffen.
Die Pilotengewerkschaft streikt am Drehkreuz München. 140 Flüge fallen aus, mehr als 15.000 Passagiere haben Nachteile.
Cockpit bestreikt Langstreckenflüge am Drehkreuz Frankfurt. 50 Flüge werden gestrichen, 20.000 Passagiere trifft es.
Nun ist das Streikziel die Frachttochter Lufthansa Cargo. Der zweitägige Ausstand hat laut Unternehmen aber kaum Auswirkungen.
Germanwings wird deutschlandweit bestreikt. Bilanz: 100 Flüge finden nicht statt, es trifft 13.000 Fluggäste.
Ein Streik auf den Kurz- und Mittelstrecken wird einen Tag später auch auf die Langstrecken ausgeweitet. Lufthansa streicht an beiden Tagen über 1500 Flüge, 166.000 Fluggäste haben das Nachsehen.
Deutschlandweiter Streik trifft 1350 Flüge und rund 150.000 Passagiere.
Streik auf Langstrecken- und Frachtmaschinen der Lufthansa, 60 Flüge gestrichen, 12.000 Passagiere betroffen.
Zweitägiger Streik bei Germanwings. Es werden 338 Flüge gestrichen. Es trifft gut 30.000 Passagiere.
Streikaufruf in Etappen. Am ersten Tag sind bei Kurz- und Mittelstreckenflügen der Lufthansa rund 80.000 Passagiere betroffen, am zweiten Tag 18.000 Passagiere auf der Langstrecke sowie die Frachtflüge. Am dritten Tag erneut Mittel- und Langstreckenflüge.
Die Piloten erklären die im Mai begonnene Schlichtung für gescheitert. Drei Wochen später bieten sie dem Konzern Einsparungen von mehr als 400 Millionen Euro, um die Verlagerung von Arbeitsplätzen zu verhindern. Streiken wollen sie vorerst nicht.
Lufthansa-Chef Spohr bewertet die Vorschläge der Gewerkschaft positiv, die beiden Lager scheinen sich anzunähern.
Für die Pilotengewerkschaft sind die Gespräche gescheitert. Streiks sind wieder möglich.
Die Piloten der Lufthansa treten erneut in den Streik. Betroffen sind zunächst alle Langstreckenverbindungen aus Deutschland. Zusätzlich werden alle Abflüge der Lufthansa Cargo aus Deutschland bestreikt. Am Abend kündigt die Pilotengewerkschaft VC eine Verlängerung des Streikes an.
Diesmal wird von den Piloten auch der Kurz- und Mittelstreckenverkehr bestreikt. Hier ist die Zahl der Maschinen wesentlich höher als im Interkontinentalverkehr.
Der Tarifstreit zwischen Lufthansa und der VC war Ende 2013 eskaliert, als die Lufthansa die Regelung zur Übergangsversorgung für die Piloten kündigte. Die Piloten hatten bis zum Spätsommer vergangenen Jahres 13 Mal zeitweise die Arbeit niedergelegt.
Der vorerst letzte Pilotenstreik bei der Lufthansa war nach einem Urteil des Landesarbeitsgerichts Hessen am 9. September abgebrochen worden. Das Gericht urteilte damals, die Gewerkschaft habe mit ihrem Streik auch Ziele verfolgt, die bei Verhandlungen über Tarifverträge gar nicht erreicht werden könnten. Dabei ging es um Kritik am Billigkonzept bei der Lufthansa-Tochter Eurowings.