Lufthansa, Turkish Airlines, Emirates Endspiel im Kampf mit den Golfairlines

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Die Lufthansa wäre gut beraten, für die Zukunft vorzusorgen

Zudem schlägt sich die Lufthansa mit ihrem Allianzsystem deutlich besser als der Rest der Branche – inklusive ihrer Partner in der Star Alliance. Die Deutschen haben anders als IAG oder Air France-KLM in Asien bereits drei Gemeinschaftsunternehmen. Und die Kooperationen mit ANA aus Japan, Air China sowie Singapore Airlines sind vergleichbar mit denen, die Air France mit Etihad anstrebt. „Damit haben wir die größten Märkte der Region abgedeckt“, sagt Lufthansa-Chef Spohr.

Doch ob das auf Dauer reicht, ist zweifelhaft. So haben die Lufthansa und ihre Partner im Vergleich zu Emirates höhere Kosten. Bei Preiskämpfen können sie nur begrenzt mithalten.

Zudem laufen sie Gefahr, ihren Service-Vorsprung einzubüßen. Noch zahlen viele Passagiere für Lufthansa und Partner mehr als für Flüge mit den Golflinien. Denn dank des größeren Streckennetzes, des dichteren Flugplans und vergleichsweise kurzen Umsteigezeiten bringen die ihre Passagiere schneller ans Ziel als die arabischen Angreifer. Bei denen müssen Reisende gerade bei Routen aus nördlich gelegenen Städten zeitfressende Umwege und lange Umsteigezeiten hinnehmen. „Doch je mehr die Golflinien ihr Netz ausbauen, desto mehr schwindet der Vorteil“, so Berater Baron.

Welche Airlines ihre Kunden verwöhnen
Menschenmengen an den Flughäfen Quelle: dpa
Michael O´Leary. Quelle: dpa
Tuifly Quelle: dpa
Germanwings Quelle: dpa
Condor Quelle: AP
Air Berlin Quelle: dpa
Turkish Airlines Quelle: REUTERS

Die Lufthansa wäre gut beraten, für die Zukunft vorzusorgen – am besten durch eine Kooperation mit einer Linie aus dem mittleren Osten.

Die Partnerwahl ist freilich schwierig. „Emirates ist naheliegend, aber die sind längst zu groß und scheuen die in einer Partnerschaft nötigen Kompromisse“, sagt ein Lufthansa-Manager. Andere Linien wie Etihad oder Oman Air scheiden aus seiner Sicht aus, weil sie zu sehr auf Wachstum und zu wenig auf Wirtschaftlichkeit getrimmt sind.

So bleibt am Ende eigentlich nur eine übrig: Turkish Airlines. Doch das Verhältnis ist angespannt.

Mit der Linie aus Istanbul arbeitet Lufthansa zwar seit fast zehn Jahren im Rahmen der Star Alliance zusammen. Beiden zusammen gehört auch deren Ferienflieger Sun Express. Doch die Beziehung ist erkaltet.

Die Turkish-Führung um Temil Kotil gibt sich nicht mehr mit einer Juniorrolle zufrieden und nimmt der Lufthansa zu viele Passagiere weg. Immerhin fliegt die türkische Linie in Deutschland mit 13 Städten fast so viele Airports an wie die Lufthansa selbst.

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