Gewerkschaft vs. Airline Ufo setzt Lufthansa Frist - vorerst keine Streiks

Nachdem eine umfassende Schlichtung im Streit mit Ufo scheiterte, sind weitere Warnstreiks bei der Lufthansa möglich. Quelle: REUTERS

Die Lufthansa und die Kabinengewerkschaft Ufo scheiterten beim Versuch der Schlichtung ihres Streits. Zwar kommt es jetzt für eine Woche zu keinen neuen Streiks. Doch der Airline droht auch Ärger in der Catering-Sparte.

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Der Streit zwischen Lufthansa und der Kabinengewerkschaft Ufo geht in die nächste Runde. Beide Seiten scheiterten mit dem Versuch einer umfassenden Schlichtung und machten sich gegenseitig dafür verantwortlich. Ein Lufthansa-Sprecher sagte am Mittwoch, eine umfangreiche Schlichtung sei geplatzt, da Ufo keine konzernweite Friedenspflicht mit dem Verzicht von Streiks bei den Töchtern Germanwings, Eurowings, Cityline und Sunexpress habe zusichern wollen.

Ufo hingegen machte die Lufthansa dafür verantwortlich. „Es kann weiter Warnstreiks bei der Kernmarke Lufthansa geben“, sagte ein Ufo-Sprecher. „Eine kleine Schlichtung bleibt nach unserer Einschätzung erhalten. Die hat aber keine Chance zu befrieden“, betonte der Gewerkschaftssprecher. Ufo hat dem Unternehmen nun eine Frist gesetzt: Bis Donnerstag kommender Woche werde man keine Streiks veranstalten oder dazu aufrufen, erklärte der Vorstand der Gewerkschaft am Mittwoch in Mörfelden-Walldorf bei Frankfurt.

Sollte sich bis dahin keine Annäherung ergeben, werde man am Donnerstag, den 28. November, konkrete Streiks ankündigen, erklärte Ufo-Sprecher Nicoley Baublies. „Damit sind Streiks in der Vorweihnachtszeit möglich.“

Ufo-Vize Daniel Flohr machte den Lufthansa-Chef persönlich für das Scheitern der bereits vereinbarten Schlichtung verantwortlich. „Es kann nicht sein, dass Carsten Spohr das ausverhandelte Ergebnis wieder vom Tisch zieht“, sagte er.

Ärger droht der Lufthansa auch an der Catering-Front. Kurz vor dem geplanten Verkauf der Lufthansa-Catering-Sparte LSG Sky Chefs hat Verdi dem Unternehmen mit Streiks gedroht. „Nach monatelangen Verhandlungen stehen die Beschäftigten kurz vor dem Verkauf der LSG mit leeren Händen da“, kritisierte die Verdi-Verhandlungsführerin Katharina Wesenick am Mittwoch. Die Ungewissheit und Existenzangst unter den rund 7000 Beschäftigten in Deutschland seien so groß, dass kurzfristige Arbeitskampfmaßnahmen nicht mehr ausgeschlossen werden könnten.

Verdi verlangt Ausgleichszahlungen im Falle von Kündigungen und Lohneinbußen durch den neuen Eigentümer. Damit könne Lufthansa wie versprochen soziale Verantwortung für die Beschäftigten übernehmen.

Der Lufthansa-Konzern hat die Tochter LSG Sky Chefs mit weltweit rund 35.000 Mitarbeitern offiziell zum Verkauf gestellt. Sie will aber weiterhin die Dienstleistungen der LSG in Anspruch nehmen. Man hatte zunächst mit drei Bietern verhandelt. Medienberichten zufolge sollen die arabische Dnata und die österreichische Do & Co zwischenzeitlich aber ausgestiegen sein, so dass nur noch der Weltmarktführer Gategroup aus der Schweiz übrig bliebe.

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