Luxus-Seniorenresidenzen Premium-Wohnen für Deluxe-Senioren

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Vorstandsvorsitzende, Künstler und Adlige

Es geht selbstverständlich noch luxuriöser. In der Passauer Straße in der Berliner City West, vis-à-vis des Luxus-Einkaufszentrums KaDeWe, steht die Hauptstadt-Residenz von Tertianum. Gut jeder dritte Name auf den silberpolierten Klingelschildern am Eingang beginnt mit einem Titel, meist ist es ein Doktor, gelegentlich ein Professor. Ein paar Bewohner verzichten darauf, ihre Namen eingravieren zu lassen – um „Anonymität zu wahren“, wie Marketingleiterin Anna Schingen erklärt. Denn auch Prominente entscheiden sich im Alter zuweilen dafür, ihren Lebensabend in einer betreuten Einrichtung zu verbringen. Hinter manchem Klingelschild verbirgt sich ein ehemaliger Vorstandsvorsitzender, ein Künstler oder Adliger.

Die Berliner Tertianum-Residenz von innen

Die angeschlossene Brasserie Colette hat einen eigenen Eingang, lässt sich aber auch aus dem Foyer der Residenz betreten. Für die Konzeptrestaurant-Kette von Tertianum schreibt der Berliner Sternekoch Tim Raue persönlich die Speisekarte. Der Gourmetführer Gault-Millau hat das Colette mit einer Haube ausgezeichnet. Entsprechend sind die Preise: Eine Portion Hummer Thermidor kostet 30 Euro, Austern mit Sauce Verte aigre-doux gibt es im Dutzend für 48 Euro.

Tertianum betreibt Einrichtungen in Berlin, München und Konstanz und ist, wie auch die Residenz am Dom, in Neureuters Führer mit fünf von fünf Sternen bewertet. Im Gespräch setzt der Herausgeber freilich noch ein „Plus“ dahinter – wohl auch wegen der exponierten Lage.

Preislich liegt das Tertianum über der Residenz am Dom: Für das Vier-Zimmer-Penthouse-Apartment, rund 140 Quadratmeter groß, werden mehr als 7000 Euro fällig. Eine vergleichbar große Wohnung im selben Postleitzahlgebiet kostet rund 2400 Euro warm. Im Tertianum-Haus in München, das im trendigen Glockenbach-Viertel liegt, „erreichen die Mieten in der Spitze auch die 10.000-Euro-Marke“, verrät Schingen. Wer es gerne kleiner (und günstiger) hätte, bekommt in Berlin auch ein rund 70 Quadratmeter großes Apartment für etwa 3.800 Euro monatlich.

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Direktor Peter Neuß aus Köln hält Urbanität für ein „wesentliches Entscheidungskriterium“ der Luxus-Seniorenresidenzen. Er erzählt von einem namhaften deutsch-britischen Publizisten, der bis zu seinem Tod in der Residenz am Dom gelebt hat – und dabei vor allem die Nähe zum Bahnhof geschätzt haben soll. Innerhalb von vier Stunden kann man mit Thalys oder Eurostar von Köln nach Paris oder London fahren.

Auch einen bekannten ehemaligen Warenhaus-Manager, der vor anderthalb Jahren mit seiner Frau aus Meerbusch hergezogen ist, überzeugte die gute Lage: „Wenn meine Tochter aus New York zu Besuch ist, hat sie es vom Flughafen nicht weit.“ Übernachten kann sie dann selbstverständlich in der Residenz: Neben den betreuten Wohnungen vermietet das Haus 30 Hotelzimmer.

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