Maklerhaus Nach Permira-Übernahme: Engel & Völkers verschärft Kontrollen bei Lizenzvergabe

Quelle: imago images

Das Maklerhaus wird künftig Lizenznehmer stärker kontrollieren, heißt es aus Finanzkreisen. Nach mehreren Anlegerskandalen hatte Finanzinvestor Permira darauf bestanden.

  • Teilen per:
  • Teilen per:

Die Mehrheitsübernahme von Engel & Völkers durch die britische Private-Equity-Gesellschaft Permira hat Folgen für das Geschäftsmodell des Maklerhauses: In Zukunft soll sich das Hamburger Unternehmen wieder mehr auf das Kerngeschäft Immobilien fokussieren, heißt es aus Finanzkreisen. Das wirkt sich auch auf das Lizenzgeschäft von Engel & Völkers aus. Künftig soll es keine Lizenzen mehr für Unternehmen geben, die beispielsweise Anleger-Projekte oder Immobilienfonds auflegen.

Lizenzen für klassische Maklerbüros sollen zwar weiterhin gewährt, allerdings soll die Bindung an die Zentrale gestärkt werden, heißt es. Damit gehen stärkere Kontrollen der Franchisenehmer einher, die Kriterien sollen verschärft werden. Wie genau diese aussehen soll, ist indes unklar.

Finanzinvestor Permira hatte bei den Übernahmeverhandlungen wohl auf diese Veränderungen bestanden. Weder Engel & Völkers noch Permira äußerten sich auf Anfrage zu den Plänen.

Hintergrund der Entscheidung sind diverse Anlegerskandale, in dem ehemalige Lizenznehmer von Engel & Völkers verwickelt waren. (Mehr dazu lesen Sie hier.) Bei Investmentprojekten in Kanada und Dubai zum Beispiel entstanden Anlegerschäden in dreistelliger Millionenhöhe. Die WirtschaftsWoche hatte über die Fälle schon 2020 berichtet. Aktuell verhandelt das Landgericht Hamburg über mehrere dieser Fälle. Engel & Völkers selbst weist die Verantwortung von sich, da es sich bei den Maklern um Lizenznehmer handelte. Das Ex-Lizenzunternehmen wiederrum sagt, man habe das Projekt nur vermarktet und nicht auf den Markt gebracht.

Das interessiert WiWo-Leser heute besonders

Geldanlage Das Russland-Risiko: Diese deutschen Aktien leiden besonders unter dem Ukraine-Krieg

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine belastet die Börsen. Welche deutschen Aktien besonders betroffen sind, zeigt unsere Analyse.

Krisenversicherung Warum Anleger spätestens jetzt Gold kaufen sollten

Der Krieg in der Ukraine und die Abkopplung Russlands von der Weltwirtschaft sind extreme Inflationsbeschleuniger. Mit Gold wollen Anleger sich davor schützen – und einer neuerlichen Euro-Krise entgehen.

Flüssigerdgas Diese LNG-Aktien bieten die besten Rendite-Chancen

Mit verflüssigtem Erdgas aus den USA und Katar will die Bundesregierung die Abhängigkeit von Gaslieferungen aus Russland mindern. Über Nacht wird das nicht klappen. Doch LNG-Aktien bieten nun gute Chancen.

 Was heute noch wichtig ist, lesen Sie hier

An Montag hatte Permira mitgeteilt, 60 Prozent des Immobilienkonzerns zu übernehmen. Medienberichten zufolge soll die Übernahme 400 Millionen Euro gekostet haben. Ziel ist, Engel & Völkers weiter zu digitalisieren und zu internationalisieren. Bislang ist das Maklerhaus weltweit an 90 Standorten mit insgesamt 11.500 Maklern vertreten. Die Expansion verdankt das Immobilienunternehmen vor allem dem Lizenzmodell.

Mehr zum Thema: Die Private-Equity-Gesellschaft Permira übernimmt den deutschen Edelmakler Engel & Völkers – und drängt auf Änderungen beim umstrittenen Lizenzmodell. Geschädigten Kleinanlegern hilft das nicht. Lesen Sie hier die ganze Geschichte.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%