Marc Benioff Salesforce-Mitbegründer kauft „Time“-Magazin

„Time“-Magazin von Salesforce-Mitbegründer Marc Benioff gekauft Quelle: REUTERS

Gemeinsam mit seiner Ehefrau hat Marc Benioff, seines Zeichens Mitbegründer des Softwareherstellers Salesforce, einem Medienbericht zufolge für 190 Millionen Dollar das „Time“-Magazin gekauft.

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Das „Time“-Magazin wird für 190 Millionen Dollar an den Mitbegründer des Softwareherstellers Salesforce, Marc Benioff, und dessen Ehefrau verkauft. Dies bestätigte am Sonntag der Medienkonzern Meredith Corp., der erst zu Jahresbeginn den Kauf der renommierten Zeitschrift und anderer Publikationen unter dem Dach von Time Inc. abgeschlossen hatte. Es handele sich um einen reinen Privatkauf von Marc und Lynne Benioff, der mit Salesforce nichts zu tun habe.

In das Tagesgeschäft und journalistische Entscheidungen bei „Time“ werde sich das Ehepaar auch nicht einmischen. In diesen Fragen behalte weiter das aktuelle Exekutiv-Führungsteam des Magazins die Oberhand, hieß es. Zuvor hatte das „Wall Street Journal“ über den Deal berichtet.

„Wir sind froh, in Marc und Lynne Benioff solch leidenschaftliche Käufer für die „Time“-Marke gefunden zu haben“, teilte der Präsident und Geschäftsführer von Meredith, Tom Harty, mit. „Seit 90 Jahren steht die „Time“ an vorderster Front der bedeutsamsten Ereignisse und einflussreicher Geschichten, die unser globales Gespräch prägen.“

Der geplante Verkauf des „Time“-Magazins soll binnen 30 Tagen unter Dach und Fach sein. In einem Interview des „Wall Street Journal“ sagte Benioff, er und seine Gattin investierten „in ein Unternehmen mit gewaltigem Einfluss in der Welt, und eines, das auch unglaublich starke Geschäfte macht“. Genau danach suche seine Familie, wenn sie Investitionen tätige. Benioff ist einer von vier Mitbegründern von Salesforce sowie Präsident und Vize-Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. Es bietet Cloud-Computing-Lösungen für Firmen an und gilt als ein Pionier der Branche. Im März hatte Meredith Corp. vier Publikationen von Time Inc. zum Verkauf angeboten. Verhandlungen über die drei nun verbleibenden Magazine - „Fortune“, „Money“ und „Sports Illustrated“ - dauern noch an. Meredith Corp. verlegt auch das „People“-Magazin.

Der voraussichtliche Kauf von „Time“ durch die Benioffs wirft ein Schlaglicht auf einen Trend: Superreiche Tech-Unternehmer finden zunehmend Gefallen an altbewährten Institutionen in der Medienwelt. 2013 etwa erwarb Amazon-Gründer Jeff Bezos für 250 Millionen Dollar die renommierte Zeitung „Washington Post“. Wie andere Magazine hat „Time“ mit einem anhaltenden Niedergang bei Printwerbung und Auflage zu kämpfen. Die Zeitschrift wurde einst von den Yale-Absolventen Henry Luce und Briton Hadden gegründet, die erste Ausgabe ging im März 1923 in den Verkauf.

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