




Die Schnellrestaurantkette McDonald's will ihren Kunden in den USA und Kanada in zehn Jahren nur noch Hühnereier aus Freilandhaltung servieren. Dies kündigte das US-Unternehmen am Mittwoch als Teil seiner Strategie an, dem wachsenden Bewusstsein von Kunden für eine artgerechte Tierhaltung Rechnung zu tragen. Der Schritt ist der jüngste von Konzernchef Steve Easterbrook, den Erfinder des Big Mac in eine moderne, fortschrittliche Burgerkette zu verwandeln.
McDonalds kämpft mit sinkenden Umsätzen. In den USA wird es zusätzlich von Konkurrenten wie der Schnellrestaurantkette Chipotle unter Druck gesetzt, die Normen für den Tierschutz zum Teil ihrer Marktstrategie gemacht hat. McDonald's Deutschland verwendet dagegen nach eigenen Angaben schon seit 1999 ausschließlich Hühnereier aus Freilandhaltung.
Die wertvollsten Fast-Food-Marken
Einmal jährlich wählt das US-Marktforschungsinstitut Millward Brown die wertvollsten Fast-Food-Ketten der Welt. Handelsblatt Online zeigt, welche Marken besonders gut abschneiden.
Domino's Pizza - Markenwert: 620 Millionen Dollar
Die zweitgrößte Pizzamarke der Welt kommt auf 9700 Filialen weltweit - in Deutschland gibt es allerdings nur 10 Niederlassung. Neben Pizza und Pasta sind auch Chicken Wings und Sandwiches auf der Karte zu finden.
Taco Bell - Markenwert: 1,87 Milliarden Dollar
Auch berühmte Burrito-Kette verkauft ihre mexikanischen Spezialitäten vor allem in den USA. Zwei Millionen Kunden und 5700 Filialen machen die Möchtegern-Mexikaner zu dem Umsatztreibern des Fastfood-Riesens Yum!-Brands.
Burger King - Markenwert: 1,93 Milliarden Dollar
Was die Größe betrifft sind die Erfinder des Whoppers der größte McDonalds-Konkurrent. Beim Markenwert spielt die Burgerkette trotz 12.400 Filialen in 72 Ländern weltweit aber in einer anderen Liga.
Wendy's- Markenwert: 1,99 Milliarden Dollar
Im Markenwert wird Burger King von einem US-Traditionsnamen sogar noch knapp überholt, obwohl die Kette nur auf 6.650 Filialen kommt - und das überwiegend in Nordamerika.
Tim Hortons - Markenwert: 2,68 Milliarden Dollar
Durch rasantes Wachstum hat die kanadische Kette in ihrem Heimatland sogar McDonald's überholt. In den 3300 Filialen werden besonders Kaffee und Donuts verkauft.
Pizza Hut- Markenwert: 5,31 Milliarden Dollar
Die 11.200 Filialen der weltgrößten Pizzakette gehören ebenfalls zum Yum!-Imperium. Statt auf die klassische italienische Pizza feiert die Kette vor allem mit Pan-Pizzen Erfolge, die in der Pfanne serviert werden.
Kentucky Fried Chicken (KFC) - Markenwert: 8,22 Milliarden Dollar
Noch heute lächelt KFC-Gründer Colonel Harland Sanders von jedem Eimer mit Hähnchenflügeln, der über die Ladentheke geht. Die Kette, die ebenfalls zu Yum! gehört, steht seit mehreren Jahren in der Kritik von Tierschützern.
Starbucks - Markenwert: 11,9 Milliarden Dollar
Die Zeit des rasanten Wachstums ist vorbei. Die US-Kaffeekette wächst, aber die Wirtschaftskrise hinterlässt ihre Spuren in der Bilanz. Im Markenwert ist trotzdem keine Kaffeekette besser.
Subway - Markenwert: 14,31 Milliarden Dollar
Während Subway in den USA als beliebter Franchisepartner gilt, gehen der Sandwich-Kette in Deutschland reihenweise die Franchisenehmer von der Stange. Im Markenwert werden die US-Brötchengeber aber nur von einem Konzern geschlagen.
McDonald's - Markenwert: 81,02 Milliarden Dollar
Das goldene M, Heimat von Big Mac und Chicken McNuggets, ist beim Markenwert einsam an der Spitze. Mit 33.000 Filialen in 119 Ländern gibt es kaum einen Winkel der Welt in dem der Fast-Food-Riese nicht aktiv ist.
Easterbrook hatte im März die Konzernleitung übernommen. Seitdem kündigte McDonald's bereits an, nur noch Hühner zu verwenden, die ohne die meisten Antibiotika aufgezogen werden. Im April versprach das Unternehmen zudem, den Lohn der Mitarbeiter in den konzerneigenen Geschäften zu erhöhen. Diese machen etwa zehn Prozent aller US-Filialen der Marke aus.
So will McDonald´s aus der Krise
In US-Filialen startet ein neuer Anlauf mit dem besonders großen „Third Pound Burger“. Spekuliert wird zudem, dass die Kette auf den Öko-Zug springt und das US-Trendgemüse Grünkohl anbietet.
Quelle: dpa
Verkauft McDonald's in den USA bislang nur von 7.00 bis 10.30 und am Wochenende bis 11.00 Uhr. Dabei entfällt ein Viertel des Umsatzes darauf. Kunden wünschen sich ein ganztägiges Angebot. Das soll es nun in einigen Filialen auch geben - testweise.
Wurde nach andauernden Protesten von Angestellten und hohem öffentlichen Druck für Zehntausende US-Mitarbeiter beschlossen. Kritikern geht das Gehaltsplus aber nicht weit genug.
Wird in den USA gestrichen - zumindest teilweise. Geflügel mit Medikamenten, die auch bei der Behandlung von Menschen verwendet werden, wird nicht mehr verkauft. So soll das Risiko sinken, dass die Antibiotika bei Menschen nicht mehr wirken.
Plant McDonald's in Deutschland. Wer es bequemer mag, kann sich von Kellnern bedienen lassen - möglich soll das aber zunächst nur in ausgewählten Bereichen einiger Filialen sein.
Das Unterfangen, in den USA und Kanada in dem kommenden Jahrzehnt auf Eier von freilaufenden Hennen umzusteigen, ist eine große Herausforderung: Nur etwa sechs Prozent aller in den USA produzierten Eier stammen von Hühnern, die nicht im Käfig gehalten werden. Doch Marion Gross, für den Einkauf in Nordamerika zuständige Vizepräsidentin, sagte, das Unternehmen werde mit den bestehenden Eierlieferanten daran arbeiten, die Ställe umzuwandeln.
Der geplante Umstieg werde „wahrlich bedeutend“ für die Kunden sein. „Sie wissen, wie groß wir sind und wie groß der Einfluss ist, den wir auf die Industrie haben“, sagte sie.
Schon jetzt kauft McDonald's in den USA rund 13 Millionen Eier pro Jahr von Hennen, die nicht in Käfigen gehalten werden. Dies entspricht allerdings weniger als einem Prozent der rund zwei Milliarden Eier, die die Kette jährlich braucht, um Menüs wie das Frühstück Egg McMuffins anzubieten. In Deutschland hat McDonald's im vergangenen Jahr mehr als 33,6 Millionen Eier verbraten. Das waren 1844 Tonnen, wie das Unternehmen mitteilte. Auch andere US-Ketten wie Starbucks oder Subway kündigten bereits an, sich auf Eier von Hennen umzustellen, die nicht in Käfigen gehalten werden. Allerdings gaben diese keinen Zeitraum an, innerhalb dessen sie den Umstieg schaffen wollen.