Medienkonzern Springer-Enkel verkaufen Anteile an Investor KKR

Axel Springer Quelle: dpa

Der US-Investor KRR kommt einem Einstieg beim Medienkonzern Axel Springer immer näher: Ariane Melanie und Axel Sven Springer, die Enkel des Verlegers, haben Anteile an KRR verkauft – im Wert von 250 Millionen Euro.

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Die Enkel des Verlegers Axel Springer, Ariane Melanie und Axel Sven Springer, verkaufen Teile ihrer Beteiligung an den US-Investor KKR. Wie KKR am Freitag mitteilte, nehmen sie das Angebot für Aktien, die insgesamt etwa 3,7 Prozent des Grundkapitals an Axel Springer entsprechen, an. Mit ihren restlichen gehaltenen Aktien blieben sie als unabhängige Aktionäre im Unternehmen.

Der US-Investor KKR steht vor dem Einstieg bei dem Medienkonzern. Axel Springer will mit der strategischen Partnerschaft die Digitalisierung vorantreiben.

KKR hatte nach eigenen Angaben zum Ende der am 2. August abgelaufenen Annahmefrist bereits 27,8 Prozent der Anteile des Medienkonzerns erworben. Aktionäre, die ihre Anteile bislang nicht angedient haben, können dies noch bis zum 21. August tun. Das Angebot sieht einen Preis von 63,00 Euro je Aktie vor. Der Einstieg des Investors steht nach wie vor unter dem Vorbehalt außenwirtschaftlicher Genehmigungen und von Kartellfreigaben.

Mit dem Engagement von KKR sinkt der Streubesitz der Springer Aktien deutlich. Die Witwe des Verlagsgründers, Friede Springer, und der Vorstandsvorsitzende, Mathias Döpfner, haben mit KKR vereinbart, dass sie ihre Beteiligungen behalten. Die Witwe kontrolliert 42,6 Prozent der Anteile, Döpfner hält 2,8 Prozent. Die Springer-Enkel Ariane und Axel Sven Springer hatten bisher zusammen rund 10 Prozent gehalten.

Axel Sven Springer sagte einer Mitteilung des Medienkonzerns zufolge, seine Schwester und er seien von dem unternehmerischen Konzept für die Weiterentwicklung von Axel Springer überzeugt. „Wir unterstützen deshalb das Übernahmeangebot und wollen mit dem verbleibenden Teil unserer Beteiligung den Wandel und das Wachstum des Unternehmens weiter begleiten.“

Dass die Springer-Enkel nun nur einen Teil ihres Aktienpaktes an den Investor KKR verkaufen, dürfte Springer-intern mit gemischten Gefühlen gesehen werden.

Einerseits war die Gelegenheit natürlich günstig, einen hübschen Verkaufserlös zu erzielen. Auf der anderen Seite bleiben die Geschwister jedoch weiter mit einem nennenswerten Anteil am Konzern ihres Großvaters beteiligt. Der dürfte es ihnen erlauben, weiter im Bilde zu bleiben über die Pläne, die Verlegerwitwe Friede Springer, Vorstandschef Mathias Döpfner und KKR mit dem Medienkonzern verfolgen.

Ob es sich dabei um eine Art Vertrauensvorschuss handelt oder eher für die Skepsis an den Absichten steht, Axel Springer abseits vom Börsenparkett mit Zukäufen auszubauen und international konkurrenzfähig zu halten, ist offen.

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