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Mehr Transparenz Keiner will für NGOwatch zahlen

Der Versuch, die Aktivisten zu kontrollieren, stockt – aus Geldmangel.

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Ein Greenpeace-Aktivist demonstriert gegen Shell Quelle: dapd

Seit mehr als drei Jahren bastelt Marc Tenbücken mit zwei Freunden an NGOwatch. Die Idee: Ein kleines Team von Wissenschaftlern und Journalisten überprüft, ob die Behauptungen von Umwelt- und Verbraucherschützern stimmen. Und es ermittelt, wie sich die Aktivisten finanzieren und ob ihre Meinungsbildung demokratisch verläuft. Veröffentlicht wird alles im Internet.

Die wichtigsten NGOs und wie sie sich mit wem anlegen

"NGOwatch ist kein Sprachrohr der Industrie und keine versteckte Imagekampagne", versichert Tenbücken. "Wir wollen nur mehr Transparenz auf allen Seiten." Doch bei der Suche nach Geldgebern, stießen die Gründer auf offene Ohren, aber verschlossene Kassen. "Wir sind überall auf großes Interesse gestoßen und wurden zu Fachgesprächen eingeladen." Aber der Wille, Geld zu geben, war "im Endeffekt gering".

Firmen wollen nicht als Finanzier bekannt werden

25 000 Euro pro Monat bräuchte NGOwatch für Team und Technik. Tenbücken, im Hauptberuf Vorstand des Wissensdienstleisters C5 Group, klapperte alle Verbände und führenden Unternehmen kritisierter Branchen ab – Ernährung, Auto, Energie. Aber nur der Handelsriese Tengelmann, der Energiekonzern RWE – damals noch unter Jürgen Großmann – und Milchkönig Theo Müller wollten Geld geben.

Die einen Firmen scheuen sich, als Finanzier publik zu werden, andere verfolgen eigene Strategien. "Die Lebensmittelbranche baute lieber ein Portal auf, die Energiewirtschaft hatte schon die Waffen gestreckt, und die Automobilhersteller haben nach meinem Eindruck einen Separatfrieden geschlossen", sagt Tenbücken. Da das Redaktionsteam nicht finanzierbar war, sind nun Mitglieder und Journalisten seit Herbst 2012 eingeladen, Texte für die Web-Seite zu liefern. Viel los ist dort bisher allerdings nicht.

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