Die EU will Subventionen für kleinere Flughäfen, die Sie bevorzugen, stoppen. Wie viel Geld müssen Sie zurückzahlen?
Nichts. Zurzeit laufen, glaube ich, gegen 17 unserer Flughäfen Beihilfe-Verfahren. Von den Verfahren werden wohl 15 sterben.
Die EU will mit ihren neuen Vorschriften die Beihilfen doch aber abschaffen.
Stimmt, aber frühestens 2024 und auch nicht für alle Flughäfen. Die kleinen mit weniger als einer Million Passagieren dürfen künftig fast unbegrenzt Verluste machen. Größere Airports mit hohen Verlusten aufgrund starken Wachstums brauchen einen Businessplan, wie sie in zehn Jahren operativ Geld verdienen wollen.
Wie steht es mit Ihrem oft angekündigten Einstieg ins Langstreckengeschäft?
Weil es gerade wegen des Orderwahns der Golf-Airlines nicht genug Flugzeuge gibt, liegt das erst mal auf Eis. Aber es gibt da sicher einen Markt für uns.
Warum schafft Billigflieger Norwegian Fernflüge von Skandinavien nach Bangkok oder in die USA und Sie nicht?
Wie sag ich das jetzt gefühlvoll? Vier Maschinen bis Ende 2014 ist doch, äh, ein Witz. Eine richtige Fluglinie werden die erst mit 50 Flugzeugen, die ein Dutzend Städte in Europa mit einem Dutzend Städten in den USA verbinden.
Wird es je 50 Flugzeuge gleichzeitig zu kaufen geben?
Ja klar. Im Moment verkaufen Airbus und Boeing als einzige Hersteller von Langstreckenflugzeugen automatisch. Doch die gehen fast alle an die drei Golf-Fluglinien Emirates, Etihad und Qatar. Und die machen im Umkreis nur einer Flugstunde alle das Gleiche. Aber irgendwann verlieren die Regenten den Spaß an ihren subventionierten Symbolen nationaler Potenz. Dann wird wohl Emirates gewinnen, und die anderen werden aufhören oder fusionieren.
Sie wollen sich seit Jahren von Ryanair zurückziehen. Wird das je passieren, und ein sensibler, smarter Business-School-Absolvent übernimmt das Ruder?
Den hat Ryanair doch bereits (steht auf und öffnet die Arme). Das hat nur nie einer erkannt. Ich bin sicher noch drei Jahre da, werde mich aber künftig ein wenig zurückhalten, damit endlich alle merken, dass Ryanair keine Ein-Mann-Show ist.