Wer sein Smartphone geschäftlich nutzen will, findet nicht allzu viele Mobilfunkanbieter, unter denen er wählen kann. Neben den großen Marken Telekom, Vodafone, O2 und 1&1 sind es nur freenetmobile.de und klarmobil.de, die neben Privattarifen auch Tarife anbieten, die sich explizit an Geschäftskunden richten. Sie bieten etwa eine eigene Hotline für Geschäftskunden oder einen eigenen Geschäftskundenbereich auf der Webseite an.
Gerade die letzteren beiden werben mit günstigen Pauschalkonditionen, überraschen Kunden allerdings auch mit immensen Zusatzkosten, wenn sie ihr Nutzerverhalten falsch einschätzen. Wenn die enthaltenen Freiminuten oder das Datenvolumen aufgebraucht sind, fallen schnell hohe Zusatzgebühren an.
Insgesamt gibt es Hunderte Mobilfunktarife mit den unterschiedlichsten Optionen für zusätzliches Datenvolumen, Telefonie ins EU-Ausland oder spezielle Streamingangebote. Nicht jeder Tarif eignet sich für jeden Nutzertypen. Um herauszufinden, welche Mobilfunkanbieter und -tarife am besten zu den unterschiedlichen Geschäftskunden passen, hat das Deutsche Kundeninstitut (DKI) zum dritten Mal im Auftrag der WirtschaftsWoche den Markt analysiert. Im Fokus stehen dabei die Nutzungsgewohnheiten verschiedener idealtypischer Privat- und Geschäftskunden. Die Übersicht zum Privatkunden-Ranking finden Sie hier.
Mobilfunk für Geschäftskunden: So hat das DKI getestet
Das DKI hat sechs Mobilfunkanbieter für Privatkunden in rund 144 Kundenkontakten und hinsichtlich rund 180 Einzelkriterien bewertet. Im Fokus stand dabei das Preis-Leistungs-Verhältnis, das sich aus Konditionen (u.a. Monatliche Tarifkosten, Laufzeit, Kündigungsfrist) und Angebot (u.a. im Tarif enthaltene Freiminuten, Frei-SMS, enthaltenes Datenvolumen) zusammensetzt, sowie dem Kundenservice.
1&1, freenetmobile, klarmobil.de, O2, Telekom, Vodafone
Für den Bereich der Geschäftskunden wurden die Mobilfunkanbieter ausgewählt, die neben Tarifen für Privat- auch Tarife für Geschäftskunden anbieten. Dabei müssen sich die Tarife explizit an Geschäftskunden richten, etwa durch eine eigene Hotline für Geschäftskunden oder einen eigenen Geschäftskunden-Bereich auf der Webseite.
Das Testdesign wurde von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf für das DKI entwickelt. Grundlage ist das so genannte „Confirmation-Disconfirmation-Paradigma“, wonach die Kundenzufriedenheit auf dem Vergleich der tatsächlichen Erfahrung bei der Inanspruchnahme einer Leistung mit einem bestimmten Vergleichsstandard des Kunden basiert.
Im Erhebungszeitraum von Juni bis Oktober 2018 hat das DKI die Anbieter selbst befragt, Mystery Calling und Mailing betrieben und die Internetseiten der Anbieter analysiert.
Da sich die verschiedenen von den Mobilfunkanbietern angebotenen Tarife hinsichtlich ihrer Konditionen teilweise stark unterscheiden und für die unterschiedlichen Nutzungsverhalten der Kunden unterschiedliche Tarife empfehlenswert sind, wurden Konditionen und Angebot mithilfe von drei Musterfällen erhoben. Für jeden Musterkunden gilt: Sie sind Neukunden, haben bereits ein Smartphone und benötigen kein weiteres Gerät und der Kunde hat keinerlei Präferenz ob der Laufzeit. Das DKI hat die Anbieter gebeten, zu jedem Profil ihren kostengünstigsten Tarif inklusive Zusatzoptionen anzubieten.
„Anhand unserer Ergebnisse merken wir: die kleineren Anbieter richten sich vor allem an Privatkunden“, sagt Sandra Stetten vom DKI. „Auf Ebene der Geschäftskunden sind sie kaum konkurrenzfähig.“
Bewertet wurden die Anbieter nach zwei Kategorien: Zum einen nach dem Preis-Leistungs-Verhältnis, das wiederum Konditionen und Angebot umfasst und zum anderen nach der Qualität des Kundenservice.
Am Ende stellt sich jedem Nutzertypen die gleiche Frage: Was bekomme ich für mein Geld? Die Antworten sehen Sie in unserer Übersicht.
Offenlegung:
Die WirtschaftsWoche arbeitet mit dem Deutschen Kundeninstitut (DKI) für unterschiedliche Tests zusammen. In diesem Test gibt es eine persönliche Verbindung auf der Führungsebene zwischen dem DKI und Vodafone. Diese Verbindung ist dem Verlag und der Redaktion bekannt und wurde im Vorfeld offengelegt. Das DKI versichert, dass die entsprechenden Personen weder in die Durchführung der Untersuchung involviert waren, noch irgendwelche Informationen im Zusammenhang mit den Ergebnissen der Untersuchung kommuniziert wurden.