Nach dem Streik Tarifgespräche zwischen Bahn und Gewerkschaften gehen weiter

Die Gewerkschaft EVG und die Bahn kehren an den Verhandlungstisch zurück. Doch auch heute kommt es noch zu Unregelmäßigkeiten im Bahnverkehr.

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Eisenach, Berlin Die Tarifverhandlungen für rund 160.000 Mitarbeiter der Deutschen Bahn gehen am Dienstag weiter. Der Tarifkonflikt mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) war am Montag eskaliert. Mit einem Warnstreik legte die EVG große Teile des Zugverkehrs stundenlang lahm. Nun treffen sich beide Seiten am Nachmittag (14.00 Uhr) in Berlin wieder am Verhandlungstisch.

„Mit dem Warnstreik haben unsere Kolleginnen und Kollegen in imposanter Weise deutlich gemacht, wie ernst es Ihnen mit ihren Forderungen ist“, sagte die Verhandlungsführerin der EVG, Regina Rusch-Ziemba. „Das bestärkt uns in unseren Verhandlungen.“

Zuvor kommt die Bahn mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) in Eisenach zusammen. Dort tagen auch turnusmäßig Hauptvorstand und Bundestarifkommission der GDL. Bahn und GDL hoffen erklärtermaßen auf einen Abschluss. Zuletzt fehlte noch eine Verständigung über die Lohnerhöhung. Bahn-Personalvorstand Martin Seiler sah die Verhandlungen nach dem jüngsten Treffen am Samstag „kurz vor dem Ziel“.

Der vierstündige Warnstreik der EVG am Montagmorgen hatte Millionen Fahrgäste Reisende getroffen. Für Dienstagmorgen rechnet die Bahn bundesweit wieder mit einem fahrplanmäßigen Zugverkehr.

Vor der Wiederaufnahme der unterbrochenen Tarifverhandlungen sagte EVG-Verhandlungsführerin Rusch-Ziemba: „Unser oberstes Ziel ist, am Verhandlungstisch ein Ergebnis zu erreichen.“ DGB-Chef Reiner Hoffmann sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: „Ich erwarte, dass der Bahnvorstand endlich ein ordentliches Angebot auf den Tisch legt.“

Die EVG war wie die GDL mit einer Forderung nach 7,5 Prozent mehr Einkommen in die Tarifrunde eingestiegen. Die Bahn hatte ihr neben einer Einmalzahlung von 500 Euro eine Entgelt-Erhöhung in zwei Stufen angeboten: 2,5 Prozent zum 1. März 2019, weitere 2,6 Prozent zum 1. Januar 2020, bei einer Vertragslaufzeit von 29 Monaten.

Wegen logistischer Probleme infolge des bundesweiten Bahn-Warnstreiks vom Montag kommt es auch am Dienstag noch zu einzelnen Zugverspätungen und -ausfällen im Fernverkehr. Dies sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn der Deutschen Presse-Agentur am Morgen.

Der Grund: Züge und Personal seien nach dem vierstündigen Warnstreik am Montagmorgen nicht dort, wo sie nach Fahrplan sein sollten. Reisende sollten deshalb kurz vor ihrer Fahrt checken, ob und wann ihr Zug tatsächlich fährt. Der Regional- und S-Bahn-Verkehr soll laut dem Sprecher nach Fahrplan fahren.

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