
Lange Zeit musste die Deutsche Bahn warten, nun kündigt Technikvorstand Volker Kefer an: „Wir sind sehr optimistisch, im dritten Quartal mit dem Austausch der Treibradsatzwellen beim ICE 3 starten zu können.“ Spätestens ab September würden dann nach und nach insgesamt 1200 Radsätze an den Hochgeschwindigkeitszügen erneuert. Dies ist notwendig, weil im Juli 2008 ein ICE 3 wegen eines Bruches der Radsatzwelle entgleist war.
Seitdem müssen die Züge alle 30.000 Kilometer per Ultraschall auf feinste Haarrisse untersucht werden. Dem Unternehmen fehlen dadurch wertvolle Reserven. Bis zum Beginn des Winterfahrplans in diesem Dezember sollen bereits zehn der insgesamt 63 ICEs umgerüstet sein, die dann nur noch alle 240.000 Kilometer zur Kontrolle müssen. Der letzte ICE 3 erhält laut Plan in zweieinhalb Jahren neue Radsatzwellen. „Für die Bahn ist dies ein wesentlicher Schritt, um die Verfügbarkeit der Flotte wieder zu steigern“, sagte Kefer der WirtschaftsWoche. „Der Austausch erfolgt im laufenden Betrieb ohne Beeinträchtigungen für unsere Kunden."
Ursprünglich sollte mit dem Achsentausch nach einer erzielten Einigung mit den Zugherstellern Siemens und Bombardier bereits 2011 begonnen werden. Bis dahin sollten die Ersatzwellen entwickelt, geprüft, vom Eisenbahn-Bundesamt zugelassen und produziert sein. Doch der Zulassungsprozess hatte sich verzögert.