„Zurück auf den Platz“ – unter der Devise trat vor anderthalb Jahren der Norweger Björn Gulden beim zweitgrößten deutschen Sportartikelhersteller Puma an. Seine Analyse: Die Marke hatte sich zu weit aus den Sporthallen und –Arenen entfernt und sich zu heftig der volatilen Mode an den Hals geworfen.
Darunter litt die Glaubwürdigkeit bei denen, die Laufschuhe eben tatsächlich zum Rennen anziehen und nicht zum Shoppen auf der Kö. Borussia Dortmund und der FC Arsenal, Marco Reus und Usain Bolt sind die Helden, mit denen die Herzogenauracher bei (Freizeit-)Athleten wieder punkten wollen.
Bei Sportidolen für Männer ist das nicht so schwer. Doch wenn es darum geht, Frauen als Kundinnen für sich zu gewinnen, stehen alle Sportmarken vor derselben Herausforderung: Nur wenige Sportlerinnen sind weltweit ähnlich berühmt wie Messi oder Cristiano Ronaldo.
Im vergangenen Sommer sagte Puma-Chef Björn Gulden im Interview mit der WirtschaftsWoche: „Es gibt aber nur sehr wenige weibliche Sportstars, die weltweit so populär sind wie etwa ein Fußballer.“ Guldens Wunsch: „Ich hätte für Puma gern eine globale weibliche Markenbotschafterin, eine Top-Athletin. Früher klappte das mit Tennisstars wie Steffi Graf oder den Williams-Schwestern. Aber heute sind es doch eher Popstars wie Shakira oder Rihanna, die den Stil junger Frauen beeinflussen.“
Jetzt meldet Gulden Vollzug: Der Konzern mit Sitz in Herzogenaurach, der zum französischen Luxus-Riesen Kering gehört und um den sich seit einiger Zeit Verkaufsgerüchte ranken, spannt künftig die Sängerin Rihanna für sich ein.
Der Weltstar soll ab Januar als „Kreativdirektorin“ für Puma Trainingskleidung gestalten.
Puma selbst vermeldete, dass Rihanna künftig zusammen mit Athleten wie Usain Bolt und dem Fußballer Sergio Agüero auch in der Marken-Werbung aufschlagen werde. Außerdem werde sie bei „Fanaktivitäten sowie Kunden- und Händlerevents von Puma zu sehen sein und in Social Media und für Produktinitiativen im Bereich Training und Fitness eingebunden“.
Bereits vor einigen Wochen war die Sängerin als heißer Kandidat für eine Kooperation mit Puma gehandelt. Puma hatte sich damals nicht dazu geäußert; die Verträge waren noch nicht unter Dach und Fach. Doch dem Vernehmen nach sind die Verträge mit dem Popstar aus Barbados nun unter Dach und Fach. Rihanna mixt in ihrer Musik R&B mit Elementen aus der karibischen Musik und Dance Pop.
Zu Ehren von Rihanna wurde auf Barbados der 21. Februar zum Feiertag erkoren, der sogenannte „Rihanna Day“.