
Die Lufthansa will einem Pressebericht zufolge ihr Vielfliegerprogramm "Miles & More" in ein eigenständiges Unternehmen ausgründen. Die neue Geschäftseinheit, über die der Vorstand der größten Fluggesellschaft in Europa voraussichtlich im kommenden Frühjahr entscheiden will, soll allerdings auch künftig an den Geschäftsbereich "Passage" berichten, in dem das Passagiergeschäft der Lufthansa gebündelt ist, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) am Montag berichtete.
Mit der Ausgründung des Vielfliegerprogramms, an dem gegenwärtig mehr als 20 Millionen Kunden teilnehmen, soll die Grundlage für ein profitables Wachstum von "Miles & More" geschaffen werden, bestätigten Lufthansa-Manager der Zeitung. Gemessen an der Gesamtzahl ist die Zahl der tatsächlichen Nutznießer des Programms mit 2,5 Millionen relativ bescheiden. Ziel der Ausgründung ist es daher, den „Kundennutzen für die etwa 18 Millionen Wenigflieger zu erhöhen und damit die Kundenbindung dieser Zielgruppe an die Fluggesellschaft zu stärken“, heißt es in einer internen Vorlage der Lufthansa. Vorbild für die Lufthansa könnte Air Canada sein. Die Fluggesellschaft hat mit ihrer Bonusprogramm-Gesellschaft eine Umsatzrendite von rund 30 Prozent.
Die geplante Tochtergesellschaft Miles & More, die voraussichtlich erst in der zweiten Hälfte 2014 ihren Betrieb aufnimmt, will die Zahl der Geschäftspartner außerhalb des Fluggeschäftes weiter steigern und so ihren Umsatz und Gewinn weiter erhöhen. Bislang verkaufte Miles & More große Kontingente an Bonusmeilen an externe Geschäftspartner, die damit ihren Kunden Kreditkarten, Mietwagen oder Zeitschriftenabonnements schmackhaft machen konnten.
Die FAZ berichtet, dass die Geschäftszahlen über das Bonusprogramm bislang noch nicht von der Lufthansa veröffentlicht wurden. Experten gehen davon aus, dass Miles & More allein im Geschäftsjahr 2012 etwa 700 Millionen Euro zum Gewinn der Lufthansa-Gruppe beisteuerte. Eine ähnliche Summe wird für das Jahr 2013 erwartet.