Nürburgring Beck wird die Geister nicht mehr los

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Es wird teuer für den Steuerzahler

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck Quelle: APN

Diese stellt sicher, dass bei einer Pleite der NAG die öffentliche Nürburgring GmbH für alle Kosten geradesteht. Zudem ist der ADAC der einzige Nutzer, der bei Veranstaltungen wie dem 24-Stunden-Rennen nicht in Vorkasse tritt. Die NAG schrieb ihren Geschäftspartnern, alle Verträge seien gültig und Zahlungen an sie zu entrichten.

„Wir werden unseren Mietvertrag weiter erfüllen“, sagt Kirstin Schmitz von Nissan Deutschland, dem Betreiber eines Sportwagen-Shops im Ringboulevard. Skeptisch ist hingegen Gudrun Pauli, Geschäftsführerin von Scuderia Hanseat. Einen Tag bevor die Vertragskündigung publik wurde, hat die Hamburger Renn-Fahrschule zwei Sportfahrer-Lehrgänge mit der NAG vereinbart.

Ring kostet über 20 Millionen Euro pro Jahr

50 Prozent der sechsstelligen Rechnung sind im Voraus zu bezahlen, sobald die NAG das Geschäft bestätigt. Pauli will nun klären lassen, ob sie das Geld über eine abgesicherte Überweisung auf ein Notar-Anderkonto oder via Bankbürgschaft der NAG absichern muss. Auch Bernie Ecclestone gerät zwischen die Fronten. Über Grand-Prix-Rennen von 2013 an will nun Innenminister Roger Lewentz mit dem Formel-1-Boss verhandeln.

Er fühlt sich jetzt zuständig – die NAG-Bosse aber auch. Egal, was die Landesregierung macht: Teuer wird es. Mit rund zehn Millionen Euro müsste sie auch bei neuen Verträgen jedes Formel-1-Rennen subventionieren
– oder auf das Aushängeschild des Motorsports verzichten.

Und soeben offenbarte der Landesrechnungshof, was der Zinsdienst für Becks Ring-Bauten tatsächlich kostet: über 20 Millionen Euro pro Jahr – zu zahlen allein vom Steuerzahler, solange der Nürburgring-Betrieb nichts abwirft.

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