Die O-RAN Alliance, ein Zusammenschluss, der sich beim Ausbau des 5G-Netzes als technische Alternative zu Huawei profilieren will, hat sich vom chinesischen Unternehmen Kindroid getrennt, das auf der US-Sanktionsliste steht. „Kindroid ist kein Mitgliedsunternehmen mehr“, bestätigte die O-RAN Alliance der WirtschaftsWoche. Brancheninsidern zufolge hatte das chinesische Unternehmen die Mitgliedsbeiträge nicht bezahlt.
Die O-RAN Alliance, die von der Deutschen Telekom mit gegründet wurde und der unter anderem auch Vodafone, Orange und Telefónica angehören, steckt in der Krise, seit im August das Branchenschwergewicht Nokia die Zusammenarbeit aussetzte.
Der finnische Mobilfunkausrüster befürchtet Probleme mit der US-Regierung, wenn er mit chinesischen Unternehmen zusammenarbeitet, die auf der schwarzen Liste der USA stehen. Mit Phytium Information Technology und Inspur gehören der Allianz aber weiterhin zwei Unternehmen an, die von den USA als unliebsam gelistet werden.
Beim Open RAN Konzept soll eine Vielzahl von Anbietern zusammenarbeiten und so die Abhängigkeit von einem Anbieter wie Huawei reduzieren. Analysten des Branchendiensts Dell´Oro schätzen, dass die Investitionen in Open RAN zwischen 2020 und 2025 zwischen zehn und 15 Milliarden Dollar betragen werden.
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