Officefirst IVG-Nachfolger will bald reif für Kapitalmarkt sein

Mit Officefirst geht ein neues Immobilienunternehmen in Deutschland an den Markt. Der IVG-Nachfolger soll noch vor dem Herbst reif sein. Ob er an die Börse geht oder direkt verkauft wird, ist noch offen.

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Ein Vorzeigeprojekt am Frankfurter Flughafen. Quelle: IVG

Frankfurt Das ausgegliederte Kerngeschäft des Immobilienriesen IVG soll noch vor dem Herbst reif für den Kapitalmarkt sein. Der neue Vorstandschef Michiel Jaski stellte am Donnerstag in Frankfurt den neuen Namen für das 3,25 Milliarden Euro schwere Portfolio aus 97 Büroimmobilien in sechs deutschen Metropolen vor: „Der Name Officefirst Immobilien steht für unser Selbstverständnis. Wir wollen das neue Unternehmen als einen der führenden Akteure für Büroimmobilien in Deutschland etablieren.“ Ob Officefirst an die Börse gehen oder direkt verkauft werde, halten die Manager sich offen. „Unser Ziel ist die Kapitalmarktfähigkeit im dritten Quartal“, sagte Officefirst-Chef Jaski. „Wir können uns heute noch nicht dazu äußern, was danach kommt.“

Die IVG, die 2013 angesichts der überbordenden Kosten für ihr Vorzeigeprojekt „The Squaire“ am Frankfurter Flughafen in die Pleite geschliddert war, will mit dem Erlös ihren Eignern – rund 30 angelsächsischen Hedgefonds – zu einem raschen Ausstieg verhelfen. Das Management von Officefirst würde den Gang an die Börse offenbar bevorzugen: „Wenn wir Immobilien verkaufen wollen würden, hätten wir keinen neuen Namen gebraucht“, sagte der für das operative Geschäft zuständige Vorstand Oliver Priggemeyer.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte am Dienstag erfahren, dass die IVG vor kurzem Investoren aufgefordert hat, noch im Juli Angebote für das Portfolio abzugeben. Als Interessenten gelten Gewerbeimmobilien-Investoren wie Alstria Office und Patrizia, die in Konsortien auftreten könnten. Parallel werde ein Börsengang vorbereitet, der noch in diesem Jahr über die Bühne gehen könnte.

Zunächst steht die Refinanzierung des Portfolios an, um die Zinsen zu drücken, wie Jaski sagte. „Wir stoßen dabei auf sehr breites Interesse von Banken.“ Rund die Hälfte der einst 4,2 Milliarden Euro Schulden hatte die IVG in der Insolvenz schon abgebaut.

Jaski und Priggemeyer wollen Officefirst als vollwertiges Immobilien-Unternehmen aufstellen. „Wir sehen uns nicht einfach nur als Portfolio-Manager“, sagte Jaski. „Wir wollen auch Mehrwerte aus Immobilien kreieren, die nicht zu hundert Prozent vermietet sind.“ Gut acht Prozent der Flächen stehen derzeit leer. Kunden wie Allianz, Daimler und Siemens zahlen im Jahr rund 207 Millionen Euro Miete. Auch Zukäufe seien denkbar. Projekte wie den „Squaire“ werde es aber nicht mehr geben. „Wir machen keine spekulativen Entwicklungen mehr“, sagte Jaski. Der futuristische „Squaire“ hatte mehr als eine Milliarde Euro gekostet, steht heute aber nur noch mit rund 700 Millionen in der Bilanz.

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