Opioid-Krise McKinsey-Weltchef Bob Sternfels: „Müssen aus unseren Fehlern lernen“

Trotz dieser Belastungen sieht McKinsey-Weltchef Bob Sternfels die Beratung insgesamt auf Kurs. Quelle: McKinsey

McKinsey-Weltchef Bob Sternfeld erläutert, welche Lehren die Unternehmensberatung aus ihrer Verwicklung in den Skandal um opioidhaltige Schmerzmittel zieht und warum sie auf Wachstumskurs bleibt.

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Die Unternehmensberatung McKinsey will weitere Lektionen aus ihrer Verwicklung in den Skandal um opioidhaltige Schmerzmittel in den USA ziehen. „Wo Fehler gemacht worden sind, müssen und werden wir aus ihnen lernen“, sagte Weltchef Bob Sternfels der WirtschaftsWoche.

Die Beratung habe bereits die Systeme gestärkt, mit denen sie prüft, welche Klienten und Projekte sie annimmt. „Mit diesen Vorkehrungen sind wir auf komplexere Situationen schon jetzt besser vorbereitet und können die richtigen Entscheidungen treffen. Aber wir wollen uns noch weiter verbessern“, sagte Sternfels im ersten Interview seit seinem Amtsantritt im Juli. Die Arbeit für Opioidhersteller habe „nicht der hohen Standards entsprochen, die wir uns selbst gesetzt haben.“ In Vergleichen hat McKinsey insgesamt rund 700 Millionen Dollar bezahlt.

Trotz dieser Belastungen sieht Sternfels die Beratung insgesamt auf Kurs: „Ich bin mir sicher, dass der Kern unserer Firma nach wie vor intakt ist. Wir sind weiterhin von Integrität geprägt und unsere Klienten vertrauen uns“, sagte er. Deshalb gebe es auch keinen Anlass, vom bisherigen Wachstumskurs abzuweichen. Den hatten zuletzt auch einige interne Skeptiker infrage gestellt.

„Ich sehe, dass die Nachfrage nach unserer Beratung wächst. In diesem Jahr wollen wie mehr neue Kollegen einstellen als jemals zuvor in unserer Geschichte“, sagte Sternfels. Die Beratung werde weiterhin auch in neue Geschäftsfelder wie Softwaretechnologie und Nachhaltigkeit expandieren. Dabei soll sie auch künftig am Partnermodell festhalten. „Wenn wir unsere Strukturen zentralisierten, würden wir ein ganz normales Großunternehmen werden. Gerade unsere Partnerschaft aber macht uns unverwechselbar“, sagte Sternfels.

Mehr zum Thema: Bob Sternfels und Fabian Billing, Welt- und Deutschlandchef von McKinsey, über die Lehren aus der Coronapandemie, die wachsende Kritik an der Kultur der Beratung und die 95-jährige Firmengeschichte als Inspirationsquelle.

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