Die Deutsche Post eilt wegen des boomenden Paket-Geschäfts und des anziehenden Welthandels von Rekord zu Rekord. „Wir hatten das beste Auftaktquartal aller Zeiten“, bilanzierte Konzernchef Frank Appel am Mittwoch. Nach einem Gewinn- und Umsatzsprung von Januar bis März schraubte der Konzern seine Prognose für 2021 in die Höhe. Auch die Mittelfrist-Ziele hob Appel an.
„Der anhaltende Boom im E-Commerce treibt die Sendungsmengen im nationalen und internationalen Paketgeschäft“, sagte Finanzchefin Melanie Kreis. Im globalen Frachtgeschäft habe die Post zudem von der Erholung des Welthandels profitiert.
Für 2021 erwartet der Konzern nun einen operativen Gewinn (Ebit) von mehr als 6,7 Milliarden Euro – zuvor hatte er deutlich über 5,6 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Für 2023 rechnen die Bonner dann mit einem Ebit von mehr als sieben Milliarden Euro, nachdem zuvor mehr als sechs Milliarden Euro prognostiziert worden waren. „Die Pandemie hat die Entwicklung im E-Commerce um ein paar Jahre beschleunigt“, sagte Kreis.
Der anhaltende Paket-Boom in der Corona-Krise hielt die Deutsche Post zu Jahresbeginn auf Rekordkurs. Allein im deutschen Paketgeschäft lieferte der Konzern 489 Millionen Pakete aus – das entspreche den Mengen im vierten Quartal 2020 mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft. Der operative Gewinn (Ebit) kletterte im Konzern von Januar bis März auf 1,9 Milliarden Euro – nach 592 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Unter dem Strich nach Minderheiten vervierfachte die Post den Gewinn auf rund 1,2 Milliarden Euro (Vorjahr: 301 Millionen Euro). Der Umsatz stieg um 22 Prozent auf 18,86 Milliarden Euro.
Mit dem Geld will die Post auch investieren: Bis 2050 will die Deutsche Post DHL etwa emissionsneutral sein. Aktuell verursacht der Konzern durch seine Frachtflüge oder Paketlieferungen etwa 33 Millionen Tonnen CO2 im Jahr. Bis 2030 immerhin will die Post den Betrag auf weniger als 29 Millionen Tonnen CO2 drücken. Dafür will die Deutsche Post DHL mehr als sieben Milliarden Euro in die Hand nehmen.
Aber nicht nur die Post profitiert vom Paket-Boom. Konkurrent UPS konnte im ersten Quartal seinen Umsatz sogar um 27 Prozent auf rund 22,9 Milliarden Dollar steigern. Das operative Ergebnis des US-Konzerns war im Vergleich zum Vorjahresquartal um 158 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar in die Höhe geschossen. Auch der US-Rivale FedEx hatte zuletzt Zugewinne verbucht.
Der Lockdown in der Corona-Krise hatte dem Online-Handel einen entscheidenden Schub gegeben. Immer mehr Verbraucher ordern ihre Waren im Internet, die Logistik-Konzerne liefern diese aus. Sie rechnen damit, dass der Trend auch nach der Pandemie anhält. Aber auch der Welthandel zieht aktuell wieder an. Das spielt den Logistikern weltweit in die Karten.
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