Pferderennen und Shisha statt Bier Unternehmer wollen Oktoberfest in Dubai mit neuem Konzept retten

Mit ihrem Oktoberfest in Dubai wollen die deutschen Unternehmer das „größte und längste Volksfest der Welt“ veranstalten. Quelle: imago images

Nach einigen Hindernissen wollen zwei deutsche Unternehmer das Konzept ihres Oktoberfest in der Wüste anpassen: Mit weniger Bier, dafür ein Shishazelt und Pferderennen.

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Nach einer Serie von Pannen wollen die Organisatoren das Oktoberfest in Dubai im Herbst 2022 mit einem neuen Konzept retten. Die deutschen Unternehmer Dirk Ippen und Charles Blume bestätigten der WirtschaftsWoche, dass sie noch nicht über die nötigen Lizenzen verfügen. Angekündigt hatten sie das Event als das „größte und längste Volksfest der Welt“, es sollte ursprünglich von Oktober 2021 bis März 2022 stattfinden, wurde jedoch schon mehrmals verschoben. „Wir sind überzeugt davon, dass das Oktoberfest im Herbst 2022 kommt“, sagte Dirk Ippen.

Zu Verzögerungen mit den Lizenzen sei es gekommen, weil ursprünglich der Vermieter der Veranstaltungsfläche erklärt habe, seine Lizenzen, auch zum Ausschank von Alkohol, zur Verfügung zu stellen. Später aber habe er erklärt, dass die Veranstalter doch eigene Lizenzen beantragen müssten. Darüber hinaus hätten ihnen die Behörden in Dubai mitgeteilt, dass es zum eigentlich geplanten Zeitraum kein Oktoberfest im Emirat geben werde: „Sie wollten in Coronazeiten nicht noch ein zweites Riesenevent neben der Expo im Land haben“, sagte Charles Blume. Vor Kurzem seien sie jedoch noch einmal bei den Behörden gewesen: „Sie haben uns gesagt, dass sie das Oktoberfest super finden. Sie wollen aber kein Trinkfestival, sondern ein qualitativ hochwertiges Familienfest, das Völker zusammenbringt“, so Ippen.

Die Veranstalter wollen deshalb ein angepasstes Konzept einreichen. „Wir wollen keine Massenveranstaltung“, sagte Ippen. Das erste Konzept sah noch ein Festzelt vor, in dem 12.000 Menschen Platz finden, im neuen Entwurf fasst das größte Zelt 5000 Personen. Es soll weniger Bier geben, dafür ein Shishazelt, mehr Attraktionen wie Pferderennen. (Mehr darüber, wie Ippen und Blume sich das Oktoberfest von Dubai vorstellen, lesen Sie hier: Die Fata-Morgana-Wiesn)

In München ist das Oktoberfest zweimal ausgefallen – also wollten Geschäftsmänner es in Dubai steigen lassen. Doch statt Festzelten gibt es bisher nur Wüstensand. Einblicke in ein Exportgeschäft mit Hindernissen.
von Volker ter Haseborg

Das Projekt war im vergangenen Jahr bereits auf mehrere Hindernisse gestoßen: Im Juni 2021 untersagte das Münchner Landgericht den Slogan „Oktoberfest goes Dubai“. Das Gericht beanstandete eine Irreführung der Verbraucher, weil der Slogan so verstanden werden könnte, dass das Münchner Original in die Wüste auswandere. Ein philippinischer Investor, der einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag investieren sollte, zahlte nicht. Er habe seine Zahlungsverpflichtungen nicht eingehalten, erklärten Ippen und Blume. Ursprünglich bestand die Gruppe der Organisatoren aus vier Gesellschaftern – doch die beiden anderen seien mittlerweile ausgeschieden, „weil „die Philosophien irgendwann auseinander gingen“, so Blume. Zusammen mit zwei Sponsoren hätten sie bislang eine einstellige Millionensumme investiert, mit weiteren Investoren liefen Verhandlungen.

Mehr zum Thema: Das Oktoberfest in Dubai soll also XXL-Format 2022 stattfinden. Doch statt Festzelten gibt es bisher nur Wüstensand. Einblicke in ein Exportgeschäft mit Hindernissen. Lesen Sie hier die ganze Geschichte.

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