Pilotenstreik bei Lufthansa Was verdienen Piloten bei Lufthansa und anderen Airlines?

Quelle: imago images

Wegen streikender Lufthansa-Piloten fielen am Freitag mehr als 800 Flüge aus. Nun beendeten sie den Streik, aber die Piloten fordern weiter mehr Geld – doch wie stehen sie eigentlich im Vergleich mit anderen Airlines da?

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Der ganztägige Streik der Piloten hat am Freitag den gesamten Lufthansa-Flugbetrieb nahezu stillstehen lassen. Mehr als 800 Flüge mit 130.000 betroffenen Passagieren hatte die Gesellschaft am Vortag vorsorglich abgesagt und auch nicht versucht, ein Rumpfprogramm beispielsweise mit Management-Piloten in die Luft zu bekommen.

Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hatte den Streik ausgerufen, nachdem Tarifverhandlungen mit der Lufthansa gescheitert waren. Die Lufthansa wiederum kritisierte den Streikaufruf und forderte die Vereinigung Cockpit auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Laut Lufthansa würden die Forderungen der VC die Personalkosten im Cockpit um 40 Prozent erhöhen. Dies sei selbst ohne Rücksicht auf die finanziellen Folgen der Corona-Krise außerhalb des Vertretbaren. Die VC hatte neben 5,5 Prozent mehr Geld in diesem Jahr einen automatisierten Ausgleich oberhalb der Inflation ab 2023 verlangt. Dazu kämen eine neue Gehaltstabelle sowie mehr Geld für Krankheitstage, Urlaub und Training. Auf eine Laufzeit von zwei Jahren würde das eine Mehrbelastung von 900 Millionen Euro bedeuten, erklärte die Lufthansa.

Was verdienen Piloten bei den Airlines?

Was Piloten verdienen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einer ist, wie oft, die Erfahrung. Sogenannte Erste Offiziere sind Berufseinsteiger und verdienen folglich weniger als Kapitäne – also erfahrene Piloten. Weitere Unterschiede ergeben sich aus dem Flugzeugtyp oder ob Piloten Kurz-, Mittel- oder Langstreckenflüge fliegen.

Außerdem gibt es verschiedene Benefits. So beteiligen manche Airlines ihre Pilotinnen und Piloten am Unternehmenserfolg oder bieten ihnen vergünstigte Privatreisen.

Und dann gibt es eben große Unterschiede von Airline zu Airline. Lufthansa-Piloten zählen laut des Portals Gehaltsreporter.de zur Spitzengruppe. Laut einer aktuellen Recherche des „Handelsblatt“ zahlt die Lufthansa Co-Piloten ein Einstiegsgehalt von 69.000 Euro und Kapitänen der höchsten Senioritätsstufe bis zu 275.000 Euro. Piloten der Lufthansa-Tochter Eurowings wiederum verdienten weniger: Erste Offiziere lägen bei 59.000 Euro, Kapitäne bei 167.000 Euro.

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Andere Airlines liegen darunter, teils sogar deutlich, wie eine Veröffentlichung von Pilotengehältern des Portals Gehaltsreporter.de zeigt. Die Angaben sind von 2018 und stammen laut Angaben der Plattform aus mehreren tausend Nutzerangaben.

  • Ein Co-Pilot, also ein Berufsanfänger, verdient demnach bei Air France KLM etwa 49.000 Euro. Ein Kapitän hingegen bekomme 134.000 Euro als Einstiegsgehalt, später kann er offenbar bis zu 230.000 Euro erhalten.
  • Bei Tui Fly erhalte ein Co-Pilot 63.000 Euro jährlich und ein Kapitän zu Beginn 106.000 Euro.
  • Die Schweizer Fluglinie Swiss zahle Co-Piloten 74.000 Euro und Kapitänen am Anfang 124.000 Euro.
  • Bei Ryanair verdienten Co-Piloten lediglich 30.000 Euro und Piloten maximal 90.000 Euro.
  • Emirates zahle Co-Piloten 69.000 Euro jährlich und Kapitänen 98.000 Euro.

Mit Material von dpa

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