Pleitefirma Unister Insolvenzverwalter startet den Ausverkauf

Insolvenzverwalter Lucas Flöther hat mit kurz-mal-weg.de die erste kleine Firmentochter aus dem großen Reich des Online-Reiseanbieters Unister verkauft. Um das Kerngeschäft buhlen weiter sechs Investoren.

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Pünktlich zur kalten Jahreszeit hat der Unister-Insolvenzverwalter die Kurzreise-Tochter verkauft Quelle: dpa

Düsseldorf Beim Verkauf des insolventen Leipziger Online-Reisenanbieters Unister setzt der Verwalter ein erstes Zeichen. Rückwirkend zum 1. November hat Lucas Flöther das Kurzreise-Onlineportal kurz-mal-weg.de an den Reiseveranstalter Fit Reisen verkauft. Wie das Handelsblatt und die WirtschaftsWoche von Insidern erfuhren, wurde der Notarvertrag an diesem Dienstag unterzeichnet. Flöther bestätigte den Verkauf. Alle gebuchten Reisen würden wie vereinbart erbracht, hieß es.

Mit dem Deal startete Flöther den geplanten Ausverkauf des Leipziger Online-Riesen. Kurz-mal-weg.de ist eine Tochterfirma mit 16 Mitarbeitern. Der Insolvenzverwalter konnte den Geschäftsbetrieb einzeln verkaufen, weil die Firma innerhalb der Unister-Gruppe bereits für einen möglichen Börsengang ausgegliedert worden war.

Das Frankfurter Unternehmen Fit Reisen übernimmt den Geschäftsbetrieb inklusive der 16 Arbeitsplätze am Standort Leipzig. Der Plan des Investors sieht vor, den Geschäftsbetrieb von kurz-mal-weg.de in die neugegründete KMW Reisen GmbH zu überführen, die eine hundertprozentige Tochter von Fit Reisen ist. Das Buchungs-Portal von kurz-mal-weg.de soll dabei erhalten bleiben. Fit Reisen will das Portal weiter ausbauen. Möglich wäre etwa ein Einstieg ins Veranstaltergeschäft. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Nach dem Tod der beiden Unister-Gesellschafter Thomas Wagner und Oliver Schilling bei einem Flugzeugabsturz im Juli hatte Unister Insolvenz angemeldet. Der Unister-Konzern betreibt mehr als 40 Internetportale, darunter fluege.de und ab-in-den-urlaub.de, und beschäftigt derzeit rund 900 Mitarbeiter.

Flöther betreibt das Kerngeschäft mit den Portalen ab-in-den-Urlaub.de und fluege.de weiter. Parallel dazu läuft die Suche nach Investoren. Sechs Interessenten sind noch im Rennen.

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