Porto-Erhöhung zahlt sich aus Post will 2020 operativen Gewinn von mehr als fünf Milliarden Euro

Deutsche Post peilt für 2020 fünf Milliarden Euro operativen Gewinn an Quelle: REUTERS

Die Deutsche Post zieht optimistischer ins nächste Quartal. Vor allem die Porto-Erhöhung macht den Konzern leicht optimistischer für 2019. Sie hebt das untere Ende ihrer Prognose an und will 2020 noch mehr.

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Die Deutsche Post setzt auf Rückenwind durch die Porto-Erhöhung in Deutschland und hat deshalb trotz der Unsicherheiten durch internationale Handelskonflikte ihre Jahresprognose leicht aufpoliert. Der boomende Paket-Markt und ein florierendes Geschäft mit Express-Sendungen hatten dem Bonner Konzern im zweiten Quartal Zuwächse bei Umsatz und operativem Gewinn beschert. „Es war insgesamt ein gutes Quartal“, bilanzierte Finanzchefin Melanie Kreis. Die Post steigerte von April bis Juni den Umsatz um drei Prozent auf 15,5 Milliarden Euro, der operative Ertrag (Ebit) kletterte um 2,9 Prozent auf 769 Millionen Euro.

Der Konzern erwartet nun leicht bessere Geschäfte mit Briefen und Paketen in Deutschland und will 2019 den operativen Gewinn auf vier bis 4,3 (zuvor: 3,9 bis 4,3) Milliarden Euro steigern. „Wir sind – trotz des herausfordernden weltwirtschaftlichen Umfelds – zuversichtlich für die weitere Entwicklung und haben das untere Ende unserer Jahresprognose angehoben“, erklärte Post-Chef Frank Appel.

Helfen dürfte der Post dabei im zweiten Halbjahr auch die Erhöhung des Briefportos in Deutschland. Das Massenprodukt Standardbrief etwa kostet seit dem 1. Juli 80 Cent nach zuvor 70 Cent. Aber auch bei Paketen hat die Post an der Preisschraube gedreht. Zudem setzen die Bonner auf ein starkes Weihnachtsgeschäft im vierten Quartal, sagte Kreis. Im Jahr 2020 will die Post einen großen Schritt nach vorn machen: Der operative Ertrag soll dann auf mehr als fünf Milliarden Euro klettern.

Sorgenfalten auf die Stirn des Managements treibt indes der Handelskonflikt zwischen China und den USA. Konzerne wie die Post, UPS oder FedEx transportieren mit ihren weltumspannenden Logistik-Netzwerken Güter über den Globus. „Angesichts der Handelskonflikte und damit verbundenen Unsicherheiten kommt die nachlassende Dynamik im Welthandel nicht völlig überraschend“, sagte Kreis. Die Post sei gegen einen Abschwung nicht immun, doch mache ihr breites Portfolio sie robuster. In der Lager-Logistik verfüge der Konzern etwa über sehr langfristige Verträge, betonte Kreis.

Der Post-Konkurrent FedEx hatte erklärt, der Handelskonflikt belaste seinen Ausblick für 2020. Der Logistikkonzern gilt wie sein heimischer Rivale UPS auch als Barometer der US-Wirtschaft, da es Waren aus den verschiedensten Branchen befördert. Das chinesische Unternehmen Huawei, das in der Kritik der US-Regierung steht, hatte FedEx zudem vorgeworfen, Sendungen zurückgehalten zu haben. „Wir haben ein sehr starkes Geschäft in China“, sagte Kreis.

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