
Der amerikanische Präsident Barack Obama verfolgt Whistleblower im Militär- und Sicherheitsbereich härter als je zuvor. Bei Verstößen gegen Regeln des Marktes oder Schädigung öffentlicher Haushalte wird Whistleblowing jedoch finanziell gefördert. Kritiker in Deutschland verteufeln das US-System als Prämie für Denunzianten. Dies sollte man differenzierter sehen:
- Das US-System beschränkt sich nicht auf Prämien für Whistleblower, sondern verbietet zugleich deren Diskriminierung und sanktioniert Täter.
- Belohnungen gibt es auch hier, etwa für die Aufklärung von Straftaten oder beim Ankauf von Steuer-CDs. Dies geschieht hier jedoch weitgehend ohne klare Regeln und Rechtssicherheit für Informanten.
Tippgeber die bereits ohne Belohnung auspackten
Er schlug bei der Citi-Group 2006 intern Alarm, weil rund 60 Prozent der Hypotheken faul seien; wurde kaltgestellt, wandte sich ergebnislos an SEC, wurde daraufhin gefeuert. Hypotheken dieser Art lösten 2008 die globale Finanzkrise aus.
Er enttarnte bei seinem Arbeitgeber, der Bank HSBC, ein verzweigtes Geldwäschesystem seines Arbeitgebers, informierte FBI und CIA und kündigte 2011. HSBC wurde zu 1,9 Milliarden Dollar Strafe verurteilt.
Sie meldete ihrem Arbeitgeber, der USBank JP Morgan, dass Tausende offener oder fehlerhaft berechneter Kreditkartenschulden ohne weitere Kontrolle an Inkassounternehmen gingen; wurde gefeuert; 2013 zahlte JP Morgan 389 Millionen Dollar Strafe und Schadensersatz.
Er sah als Manager des US-Krankenversicherers CIGNA, wie die Branche mit perfiden Tricks Leistungen verweigerte; sagte 2009 vor dem US-Kongress dazu aus.
Eric Ben-Artzi von der Deutschen Bank in New York wandte sich 2010 an die SCE wegen angeblich zu hoch bewerteter Papiere seines Arbeitgebers; musste ausscheiden; erwartet im Falle einer Strafe eine Belohnung; die Deutsche Bank bestreitet die Vorwürfe.